Everybody's fucked in their own special way

Samstag, 1. Dezember 2012

Brot

Ich backe jetzt seit über zwei Jahrzehnten Brot. Das Rezept ist im Wesentlichen das Gleiche, das auch meine Oma verwendet hat. Das süddeutsche Bauernbrot wurde fast überall so ähnlich gemacht. Brotbacken ist keine besondere Kunst, es war auch früher eine Tätigkeit, die fast jede Bäuerin beherrschte. Wenn man nicht gerade das Salz vergißt, kann man eigentlich auch nichts falsch machen. Das Brot wird halt jedes Mal ein bisschen anders.

Sauerteigbrot hat den Vorteil, dass man es lange aufheben kann, es wird zwar irgendwann hart, schmeckt aber immer noch. Um's Brotbacken wird ja gerne ein großes Geheimnis gemacht, man braucht aber nur ein bisschen Geduld und Ausdauer, das war's dann schon. 

Wenn man Brot backen will, sollte man folgende Dinge haben:
- eine große Backschüssel
- eine kleinere (Aluminium-) Schüssel
- ein Backbrett (nicht zwingend, macht das Leben aber einfacher)
- eine Gewürzmühle (man kann eine alte gereinigte Kaffeemühle nehmen)
- einen Handmixer mit einiger Kraft (man kann auch mit der Hand kneten; würde ich aber zumindest für den Anfang noch nicht empfehlen)
- einen Backpinsel
- eine Tasse und eine Gabel

Nützlich ist noch ein großes Sieb, zum Mehl aussieben.

Backen kann man im Elektro- oder Gasherd; der sollte zumindest eine Temperatur von 220 C erreichen und Ober- und Unterhitze haben. 

Als Zutaten braucht man
- 1 kg Roggenmehl Typ 1370 oder Typ 1150
- 2 kg Weizenmehl Typ 1050
- 1 kg Dinkelmehl Typ 630
- 1 kg Weizenmehl Typ 405
- einen Hefewürfel
- Korianderkörner
- ganzen Kümmel
- Salz
- wenn man will: Sonnenblumenkerne und Sesam


Man kann auch anderes Mehl nehmen, letztlich ist das Geschmacksfrage. Roggenmehl sollte aber dabei sein. Ich lasse normalerweise das 405 er Weizen weg. Zumindest für die ersten Male würde ich die Finger von Vollkornmehl lassen. Ich habe auf über zwanzig Jahre nur zwei Mal Brot gebacken, das man nicht essen konnte, das eine Mal hatte ich das Salz vergessen, das andere Mal nur Vollkornmehl genommen.

Um anzufangen, braucht man erst einmal Sauerteig. Wie man den einfach herstellt, wird in der nächsten Folge erklärt.

3 Kommentare:

  1. Als Gewürze nehme ich zusätzlich zu Koriander und Kümmel auch noch Fenchelsaat, Anissamen, Bockshornklee sowie eine gemahlene Brotgewürzmischung (selbstgemacht). Auch ich backe seit Jahren mein Brot selbst, weil ich als Allergiker mit dem handelsüblichen Brot oftmals Probleme habe. Und ich bin bekennender Handkneter! Die intensive mechanische Behandlung tut dem Teig gut und liefert ein hervorragendes Ergebnis. Anfänger haben dann aber häufig nicht die ausreichende Kraft, den Teig lange genug zu bearbeiten. Weiter so! Bin zufällig über deinen Blog "gestolpert" - nett!

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  2. Lieber Drago, ich nehme manchmal noch Dillsamen dazu -aber das Schöne ist ja, dass man sich nach und nach das Brot ganz nach eigenem Geschmack gestalten kann. Handkneten ist gut, man bekommt ein gutes Gefühl für den Teig. Ich selber bin dazu zu faul und für Anfänger ist es ja eher nicht zu empfehlen.
    Bin gespannt, ob du zu den weiteren Schritten dann noch Anmerkungen hast - es gibt ja immer noch tausend Möglichkeiten, es anders/besser zu machen. Meine Oma, von der das Rezept war, lebte in der Nähe von Riedenburg, das müsste, wenn ich mich richtig erinnere, ja auch nicht weit von dir entfernt sein?
    Grüße aus Berlin, Andreas

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  3. Was du alles machst - lobenswert!

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