Everybody's fucked in their own special way

Samstag, 29. Juni 2013

Stuttgartisierung

Im Rahmen der unsäglichen Schwabendebatte in Berlin wird ja häufiger die Befürchtung geäußert, Berlin könnte ein zweites Stuttgart werden, wenn sich die Zugezogenen mit ihren Gepflogenheiten durchsetzten. Ich hatte jetzt die Gelegenheit, eine Nacht in Stuttgarts Zentrum zu verbringen und kann Entwarnung geben: 

Auch in Stuttgart werden liebgewordene Berliner Bräuche gepflegt, wir haben da nichts zu befürchten. So musste ich auf dem Weg zum Hotel an einem jungen Mann vorbei, der sich mitten auf die Straße stellte und hinpisste, während sein Kumpel interessiert zusah. Nachts von drei bis fünf wurden wichtige und laute Diskussionen vor meinem Fenster geführt, am Morgen kam ich auf den ersten 20 m Weg an zwei kaputten Rotkäppchensekt-Flaschen und mehreren leeren Wodkaflaschen vorbei (das erklärt zumindest, warum die Diskutanten in der Nacht so undeutlich klangen). 

Aber kein Wunder in einer Stadt, die solch rüde Wanddekorationen hat (mittelalterlicher Pogo? Kickboxen zu Zeiten der Reformation? Ich weiß es nicht):

2 Kommentare:

  1. War schon länger nicht mehr in Stuttgart - aber die Beschaulichkeit von früher gibt es wohl nicht mehr! "Stadtentwicklung" und "mit-der-Zeit-gehen" nennt sich das wohl....
    Mich würde mal interessieren, was auf dem Sims wirklich dargestellt ist.
    LG Calendula

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  2. Ach, ich habe sicher nur einen schlechten Tag erwischt. Den Post habe ich vor allem deswegen geschrieben, um mich über die Etikettierungen in den Berliner Debatten etwas lustig zu machen. Manchmal ist dann eben auch Stuttgart Berlin.
    Ich wüsste auch gerne, was auf der Tafel dargestellt ist. Links daneben war noch eine, ähnlich rätselhaft. Das Ganze habe ich in den Gassen um das Rathaus gesehen. In Berlin gibt's Sandsteinreliefs an vielen Gründerzeithäusern, das hier dürfte deutlich älter sein.
    Liebe Grüße, Andreas

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