Everybody's fucked in their own special way
Montag, 30. September 2019
Sonntag, 29. September 2019
Samstag, 28. September 2019
Freitag, 27. September 2019
Im Invalidenpark
(Dieses Foto wurde mir zugespielt. Wie immer, wenn es um die Invalidenstraße geht, habe ich keine Ahnung, was hier passiert.)
Donnerstag, 26. September 2019
Der Papagei im Park
Der Vogelruf war laut und ungewöhnlich, so dass ich neugierig nach oben sah, was für ein Vogel das sei. In der Kastanie saß ein Papagei und krächzte mit anderen, die anderswo in dem Brüsseler Park waren.
Das Foto wurde noch unschärfer als ohnehin gewohnt. Das unscharfe Kastanienlaub hat aber etwas beruhigendes.
(Anbei noch ein besser getroffener Vogel aus dem Park.)
Das Foto wurde noch unschärfer als ohnehin gewohnt. Das unscharfe Kastanienlaub hat aber etwas beruhigendes.
(Anbei noch ein besser getroffener Vogel aus dem Park.)
Mittwoch, 25. September 2019
Dienstag, 24. September 2019
Die kleinen Dinge
Manchmal überfordert mich das Straßenorakel. Die Wollankstraße begrüßt mich mit Haribo Lakritzkonfekt und Kippen.
In der Invalidenstraße hat jemand einzelne Buchstaben auf die Pflastersteine gemalt, ergeben sie einen Sinn? Ist es eine Botschaft?
Ich glaube ja, dass man keine Tarot-Karten braucht, wenn man beim Spazierengehen die Augen offen lässt. Aber ein Deutungsbuch für die Berliner Straßen hätte ich doch einmal gern.
In der Invalidenstraße hat jemand einzelne Buchstaben auf die Pflastersteine gemalt, ergeben sie einen Sinn? Ist es eine Botschaft?
Ich glaube ja, dass man keine Tarot-Karten braucht, wenn man beim Spazierengehen die Augen offen lässt. Aber ein Deutungsbuch für die Berliner Straßen hätte ich doch einmal gern.
Montag, 23. September 2019
Sonntag, 22. September 2019
Der Reiher
Im Jahr 1552 begab sich bei der Hinrichtung einer Hexe in Berlin, wenn man der Chronik glauben will, folgendes: Als die Flamme des Scheiterhaufens emporschlug, streckte die Frau ihre Hand aus. Es erschien auch ein Reiher, der aber nicht sie rettete, sondern ein Stück ihres Pelzes aus der Glut zog und wieder davon flog.
Man erzählt sich, dass nahe des damaligen Richtplatzes im Herbst die Stauden und Königskerzen oft verdorren und die Gestalt der Zauberin annehmen, die ihre Hand nach Rettung ausstreckt und nicht verstehen kann, dass ihr mächtiger Freund sie alleine lässt. Diese Pflanzen zu berühren soll Unglück bringen. Am Nordbahnhof, nahe des Gartenplatzes, wo Galgen und Scheiterhaufen standen, sieht man das heute noch. Die Einheimischen versuchen einen vom Fotografieren abzuhalten oder tun so, als sei nichts zu sehen. Den Grund dafür wagen sie aber nicht zu nennen.
(Kurze Notiz: Ausnahmsweise ist nicht alles erfunden. Die Geschichte mit dem Reiher hat sich zwar wohl nicht so ereignet, sie wurde aber damals berichtet und fand Eingang in Soldan/Heppes "Geschichte der Hexenprozesse". Am Gartenplatz brannte auch der Scheiterhaufen, allerdings noch nicht im 16. Jhd. Wo immer sich die Geschichte mit dem Reiher abgespielt haben mag, es war wahrscheinlich nicht in der Nähe des Nordbahnhofs.)
(Weitere Notiz: Geschichten dieser Art bekommen jetzt hier den Tag "Instant Folk Horror". Wer so etwas mag, findet sie dann leichter wieder.)
Man erzählt sich, dass nahe des damaligen Richtplatzes im Herbst die Stauden und Königskerzen oft verdorren und die Gestalt der Zauberin annehmen, die ihre Hand nach Rettung ausstreckt und nicht verstehen kann, dass ihr mächtiger Freund sie alleine lässt. Diese Pflanzen zu berühren soll Unglück bringen. Am Nordbahnhof, nahe des Gartenplatzes, wo Galgen und Scheiterhaufen standen, sieht man das heute noch. Die Einheimischen versuchen einen vom Fotografieren abzuhalten oder tun so, als sei nichts zu sehen. Den Grund dafür wagen sie aber nicht zu nennen.
(Kurze Notiz: Ausnahmsweise ist nicht alles erfunden. Die Geschichte mit dem Reiher hat sich zwar wohl nicht so ereignet, sie wurde aber damals berichtet und fand Eingang in Soldan/Heppes "Geschichte der Hexenprozesse". Am Gartenplatz brannte auch der Scheiterhaufen, allerdings noch nicht im 16. Jhd. Wo immer sich die Geschichte mit dem Reiher abgespielt haben mag, es war wahrscheinlich nicht in der Nähe des Nordbahnhofs.)
(Weitere Notiz: Geschichten dieser Art bekommen jetzt hier den Tag "Instant Folk Horror". Wer so etwas mag, findet sie dann leichter wieder.)
Samstag, 21. September 2019
Das Hopfenmännchen
Das Hopfenmännchen muss zunächst ein Hallertauer Volksglauben gewesen sein - zur Hopfenzeit erzählte man sich, dass ein grünes Männchen, ganz und gar mit Hopfen bewachsen, nachts durch die Straßen der Dörfer ging. Alle Fenster zu den Kinderzimmern ließ man offen, denn der Hopfengeruch ließ die Kinder gut schlafen, auch wenn einige merkwürdige Träume hatten. Den Kindern wurde eingeschärft, nicht aus dem Fenster zu sehen, wenn sie das Rascheln der Blätter auf den Straßen hörten.
Diese sagenhafte Gestalt wirft einige Fragen auf*, zum Beispiel, warum man an ein Hopfenmännchen glaubte, obwohl die Figur ja die (weiblichen) Hopfendolden trug. Und wie die Gestalt von der Hallertau in den Norden Berlins kam, in dem es zwar keinen Kulturhopfen, aber reichlich wilden Hopfen gibt. Und ich glaube auch, dass die Geschichten, die den Pankower Kindern von ihm erzählt werden, noch etwas schauriger sind, als die aus der guten Hallertau.
***
Wie dieser Beitrag zeigt, ist besondere Genauigkeit kein Anliegen dieses Blogs. Und auch wenn alle Bilder hier sehr genau einem bestimmten Ort zugeordnet werden könnten, geschieht das hier eher selten. Manch einer wäre wohl überrascht über die Landkarte, die sich bei einer Zuordnung der Beiträge ergeben würde. (Einmal habe ich so etwas mal ausprobiert, bei fast 2300 Beiträgen wäre das inzwischen etwas aufwändig.)
Ausnahmsweise möchte ich aber darauf hinweisen, wie das Hopfenmännchen vor einem halben Jahr noch aussah: Das findet sich nämlich hier.
*Bevor jemand einen Wikipedia-Eintrag anlegt: Das ist natürlich alles gerade eben von mir erfunden worden.
Diese sagenhafte Gestalt wirft einige Fragen auf*, zum Beispiel, warum man an ein Hopfenmännchen glaubte, obwohl die Figur ja die (weiblichen) Hopfendolden trug. Und wie die Gestalt von der Hallertau in den Norden Berlins kam, in dem es zwar keinen Kulturhopfen, aber reichlich wilden Hopfen gibt. Und ich glaube auch, dass die Geschichten, die den Pankower Kindern von ihm erzählt werden, noch etwas schauriger sind, als die aus der guten Hallertau.
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Wie dieser Beitrag zeigt, ist besondere Genauigkeit kein Anliegen dieses Blogs. Und auch wenn alle Bilder hier sehr genau einem bestimmten Ort zugeordnet werden könnten, geschieht das hier eher selten. Manch einer wäre wohl überrascht über die Landkarte, die sich bei einer Zuordnung der Beiträge ergeben würde. (Einmal habe ich so etwas mal ausprobiert, bei fast 2300 Beiträgen wäre das inzwischen etwas aufwändig.)
Ausnahmsweise möchte ich aber darauf hinweisen, wie das Hopfenmännchen vor einem halben Jahr noch aussah: Das findet sich nämlich hier.
*Bevor jemand einen Wikipedia-Eintrag anlegt: Das ist natürlich alles gerade eben von mir erfunden worden.
Freitag, 20. September 2019
Donnerstag, 19. September 2019
Mittwoch, 18. September 2019
Aktion saubere Gleise
Sicher haben sich schon einige gefragt, wie es eigentlich mit den Wischlappen in Gleisanlagen aussieht.
Erschreckend! Immer noch liegen die Dinger in den Gleisen herum, ohne dass sich eine Erklärung findet. Dieser neueste Fund liefert vielleicht einen Fingerzeig: Könnte es sich um ein Alkoholproblem handeln? (Angelnette: Unbedingt "Witz Skelett Bier" go0geln!)
Erschreckend! Immer noch liegen die Dinger in den Gleisen herum, ohne dass sich eine Erklärung findet. Dieser neueste Fund liefert vielleicht einen Fingerzeig: Könnte es sich um ein Alkoholproblem handeln? (Angelnette: Unbedingt "Witz Skelett Bier" go0geln!)
Dienstag, 17. September 2019
Die Tomatencharts
1. German Gold
2. Giant Yellow Belgium
3. Gelber Dattelwein
4. Rote Johannisbeere
2. Giant Yellow Belgium
3. Gelber Dattelwein
4. Rote Johannisbeere
(Lobende Erwähnung: Black Plum.)
Montag, 16. September 2019
Sonntag, 15. September 2019
Samstag, 14. September 2019
Erntezeit
Nachdem es ja im Juli schon die erste Ernte gab, werden nun die Herbstfeigen reif. Wir haben so viele an unserem Baum, dass es wirklich schwierig ist, alle zu pflücken. Wir kriegen schon Besuch von Freunden, die uns dabei helfen. (Ich habe hier wohl schon mehrfach geschrieben, dass es immer meine Vorstellung von Luxus war, im eigenen Garten Feigen zu pflücken.)
Offenbar haben wir eine Sorte, der es auch im eher kalten Berlin gut gefällt. Wir hatten uns das Bäumchen damals über einen GaLa-Bau-Betrieb gekauft, bei dem wir auch die meisten anderen Bäume und Sträucher besorgt haben. Wir haben den GaLaBauer für seine kluge Sortenwahl bewundert.
Letzthin kam er wieder einmal vorbei, sah sich den Baum an und fragte, ob wir denn eigentlich noch wüssten, was für eine Sorte das sei. Erstaunt mussten wir verneinen und es stellte sich heraus, dass er damals den Baum deswegen ausgesucht hatte, weil ein georgischer Mitarbeiter gesagt hatte, dass diese Sorte gut und ertragsreich sei. Vielleicht sollte man sich mehr georgische Obstbäume in den Garten stellen?
Offenbar haben wir eine Sorte, der es auch im eher kalten Berlin gut gefällt. Wir hatten uns das Bäumchen damals über einen GaLa-Bau-Betrieb gekauft, bei dem wir auch die meisten anderen Bäume und Sträucher besorgt haben. Wir haben den GaLaBauer für seine kluge Sortenwahl bewundert.
Letzthin kam er wieder einmal vorbei, sah sich den Baum an und fragte, ob wir denn eigentlich noch wüssten, was für eine Sorte das sei. Erstaunt mussten wir verneinen und es stellte sich heraus, dass er damals den Baum deswegen ausgesucht hatte, weil ein georgischer Mitarbeiter gesagt hatte, dass diese Sorte gut und ertragsreich sei. Vielleicht sollte man sich mehr georgische Obstbäume in den Garten stellen?
Freitag, 13. September 2019
Das Blog als Tagebuch
Wer hier mitliest, bekommt wahrscheinlich keine klare Vorstellung davon, was ich eigentlich den ganzen Tag so mache. Es gibt ja diese Blogaktion "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?", bei der dann die Tagesabläufe der Bloggerinnen genau dargestellt werden. Ich könnte, wenn ich da mitmachen wollte, wohl nur einen Satz schreiben: "Das würde ich auch gerne wissen."
Auch ansonsten ist dieses Blog nicht sonderlich hilfreich, wenn man herausfinden will, welche besonderen Dinge mir passiert sind. Ab und zu gibt es zwar Ausnahmen; aber es ist halt so: Hilfreich zu sein ist nicht unbedingt ein Anliegen dieses Blogs.
Ich selbst hatte aber immer gedacht, dass ich beim Wiederlesen auch ganz neutraler Blogposts ganz versteckte Hinweise auf mein Befinden zum Zeitpunkt des Schreibens finden würde. Letzthin konnte ich diese Hypothese testen:
In der Arbeit war ich gezwungen, mich mit einem Vorgang zu beschäftigen, der fünf Jahre zurückliegt. Ich holte mir die damalige Korrespondenz und fand ein Schreiben von mir, bei dem eigentlich das Papier zu brennen beginnen hätte müssen. Das war eine ganz, ganz unangenehme Situation. Ich schaute mir den Blogpost des gleichen Datums an, um zu sehen, wie sich die Anspannung hier aufs Blog ausgewirkt hatte, erwartete subtil düstere Anspielungen. Aber was soll ich sagen: Es gab nur einen Beitrag über die Tomatenpflege, bei dem keinerlei Subtext erkennbar war.
Als Tagebuch ist das Blog also komplett gescheitert. Oder vielleicht ist die Lehre, dass der Ärger schnell vergeht, die Tomaten aber bestehen bleiben? Könnte ich mit leben.
Auch ansonsten ist dieses Blog nicht sonderlich hilfreich, wenn man herausfinden will, welche besonderen Dinge mir passiert sind. Ab und zu gibt es zwar Ausnahmen; aber es ist halt so: Hilfreich zu sein ist nicht unbedingt ein Anliegen dieses Blogs.
Ich selbst hatte aber immer gedacht, dass ich beim Wiederlesen auch ganz neutraler Blogposts ganz versteckte Hinweise auf mein Befinden zum Zeitpunkt des Schreibens finden würde. Letzthin konnte ich diese Hypothese testen:
In der Arbeit war ich gezwungen, mich mit einem Vorgang zu beschäftigen, der fünf Jahre zurückliegt. Ich holte mir die damalige Korrespondenz und fand ein Schreiben von mir, bei dem eigentlich das Papier zu brennen beginnen hätte müssen. Das war eine ganz, ganz unangenehme Situation. Ich schaute mir den Blogpost des gleichen Datums an, um zu sehen, wie sich die Anspannung hier aufs Blog ausgewirkt hatte, erwartete subtil düstere Anspielungen. Aber was soll ich sagen: Es gab nur einen Beitrag über die Tomatenpflege, bei dem keinerlei Subtext erkennbar war.
Als Tagebuch ist das Blog also komplett gescheitert. Oder vielleicht ist die Lehre, dass der Ärger schnell vergeht, die Tomaten aber bestehen bleiben? Könnte ich mit leben.
Donnerstag, 12. September 2019
Mittwoch, 11. September 2019
Dienstag, 10. September 2019
Herr und Hund
Frau Ackerbau und ich sitzen in Mitte in einem Straßencafé. Von weitem sehen wir, dass ein kleiner Hund angehoppelt kommt (man kann es wirklich nicht anders als hoppeln nennen). Es ist ein Mops und er trägt irgendetwas rosafarbenes im Maul. Als er aufgeregt bei uns vorbei kommt, sehen wir, dass es ein kleines Gummischwein ist. Dem Mops ist anzusehen, dass er es für sehr aufregend hält, das Gummischwein tragen zu dürfen. Ich sehe ihn an und denke, dass ich so stolz und zufrieden auch gerne aussehen würde.
Mit etwas Abstand kommt sein Herrchen, ein mittelalter Mann mit Bart, wie halt Leute in Berlin Mitte aussehen. Er kauft sich im Späti nebenan ein Bier, nimmt dem Hund kurz das Gummischwein weg, wirft es ein paar Meter weiter und der Hund sprintet dem Schwein hinterher und fängt es wieder, stolz, aufgeregt und zufrieden. Sein Herrchen nimmt das Bier mit und sieht müde und sorgenvoll aus. Zum ersten Mal in meinem Leben denke ich, dass kleine rosafarbene Gummischweine vielleicht besser als Bier sind.
Mit etwas Abstand kommt sein Herrchen, ein mittelalter Mann mit Bart, wie halt Leute in Berlin Mitte aussehen. Er kauft sich im Späti nebenan ein Bier, nimmt dem Hund kurz das Gummischwein weg, wirft es ein paar Meter weiter und der Hund sprintet dem Schwein hinterher und fängt es wieder, stolz, aufgeregt und zufrieden. Sein Herrchen nimmt das Bier mit und sieht müde und sorgenvoll aus. Zum ersten Mal in meinem Leben denke ich, dass kleine rosafarbene Gummischweine vielleicht besser als Bier sind.
Montag, 9. September 2019
Im Wald
Überall lese ich, dass Schwammerl gefunden werden. Das macht mich unruhig, auch wenn ich weiß, dass es im Süden halt mehr geregnet hat und nicht so staubtrocken war wie hier. Um sicher zu gehen, dass ich nicht die Schwammerlschwemme dieses Jahres verpasse, habe ich mich also mal wieder auf in den Wald gemacht.
Das Waldstück, das ich vor ein paar Jahren mal gefunden habe, ist eine Kiefernmonokultur auf märkischem Sand. Gute Umgebung für Maronen. Steinpilze könnte es auch geben, aber die habe ich noch nie gefunden, die sind für mich so unsichtbar wie das Schlumpfdorf für Gargamel. Falsche Pfifferlinge gibt es auch. Von denen stirbt man zwar nicht, aber besonders schmecken tun sie halt auch nicht.
Als ich am Parkplatz ankomme, ist noch niemand da, schlechtes Zeichen, wenn es etwas zu holen gäbe, wäre am Sonntag um 9 Uhr der Parkplatz schon voll. Nur der verwaiste Erdbeer/Kirschstand ist da.
Schon den Weg entlang merke ich, wie trocken alles ist. Und offenbar hat man in letzter Zeit gut Holz gemacht, überall sind die Stapel. Eigentlich dachte ich immer, dass man nur im Winter schlägt, nicht, wenn die Vögel brüten, aber ich weiß ja nicht, wie lange die Stapel schon herumstehen. Es sind Zweimeterstücke, bei uns kamen die in die Papierfabrik (die Einmeterstücke waren Feuerholz). Die Borke ist noch an den Stämmen, wir mussten die immer entfernen wegen des Borkenkäfers. Rinde abschäffzgern war eine der unangenehmsten Arbeiten, die ich gemacht habe. Aber vielleicht muss man das bei Kiefern nicht, sondern nur bei Fichten? Ich habe das Grundproblem des Mannes über 50: Ich sehe etwas, von dem ich eigentlich keine Ahnung habe, von dem ich aber noch so vage weiß, dass das früher irgendwie anders gemacht wurde. Anstatt mich daran zu erinnern, dass ich schon damals keine Ahnung hatte und wahrscheinlich in den letzten 35 Jahren irgendwelche Erkenntnisfortschritte in der Forstwirtschaft stattgefunden haben, fühle ich mich empört und den modernen Zeiten überlegen. Gut, dass gerade niemand hier seinen Hund ausführt, sonst hätte ich ihm sicher mitgeteilt, dass man früher ja noch wusste, wie man Rinde abschäffzgert, aber heutzutage machen die siebengescheiten jungen Leute das ja alles anders, aber in Wirklichkeit: Keine Ahnung, armes Deutschland, der kleine Mann muss wieder zahlen. Radikalisierung im Wald, wenn ich nicht so schlurfig wäre, könnte ich ja eine Protestpartei gründen.
(Und diesen Stapel hätte bei uns früher der Förster auch nicht akzeptiert! Ich sag's ja nur.)
Im Wald sieht es trübe aus, keine Schwammerl zu sehen. Nix Richtiges und nix Falsches, wie wir früher sagten. Alles zu trocken. Im Wald zu spazieren hat heute auch keine beruhigende Wirkung auf mich, aber das hat nur mit mir und nichts mit dem Wald zu tun. Zu viele Dinge passieren gerade.
Der Waldboden ist an vielen Stellen aufgegraben, sieht nach Wildschweinen aus. Ich bin ganz froh, dass ich keinem begegne. Es liegen entwurzelte Bäume kreuz und quer, die noch nicht einmal abgeschäffzgert sind... (bitte hier sich ein, zwei empörte Absätze vorstellen). Ich schaue bei den Plätzen vorbei, wo ich ansonsten etwas gefunden habe, aber da ist nichts. Ein paar Spechte klopfen lustlos herum.
Nach einer Dreiviertelstunde gehe ich wieder zum Parkplatz. Inzwischen baut der Mann vom Erdbeer-/Kirschenstand auf, ich nehme mir noch eine Schale Erdbeeren und Heidelbeeren mit, damit ich nicht ganz mit leeren Händen nach Hause komme. Ich hätte mir auch Pfifferlinge kaufen können, aber die sahen sehr traurig aus.
Noch rechtzeitig zum Sonntagsgottesdienst zu Hause.
Das Waldstück, das ich vor ein paar Jahren mal gefunden habe, ist eine Kiefernmonokultur auf märkischem Sand. Gute Umgebung für Maronen. Steinpilze könnte es auch geben, aber die habe ich noch nie gefunden, die sind für mich so unsichtbar wie das Schlumpfdorf für Gargamel. Falsche Pfifferlinge gibt es auch. Von denen stirbt man zwar nicht, aber besonders schmecken tun sie halt auch nicht.
Als ich am Parkplatz ankomme, ist noch niemand da, schlechtes Zeichen, wenn es etwas zu holen gäbe, wäre am Sonntag um 9 Uhr der Parkplatz schon voll. Nur der verwaiste Erdbeer/Kirschstand ist da.
Schon den Weg entlang merke ich, wie trocken alles ist. Und offenbar hat man in letzter Zeit gut Holz gemacht, überall sind die Stapel. Eigentlich dachte ich immer, dass man nur im Winter schlägt, nicht, wenn die Vögel brüten, aber ich weiß ja nicht, wie lange die Stapel schon herumstehen. Es sind Zweimeterstücke, bei uns kamen die in die Papierfabrik (die Einmeterstücke waren Feuerholz). Die Borke ist noch an den Stämmen, wir mussten die immer entfernen wegen des Borkenkäfers. Rinde abschäffzgern war eine der unangenehmsten Arbeiten, die ich gemacht habe. Aber vielleicht muss man das bei Kiefern nicht, sondern nur bei Fichten? Ich habe das Grundproblem des Mannes über 50: Ich sehe etwas, von dem ich eigentlich keine Ahnung habe, von dem ich aber noch so vage weiß, dass das früher irgendwie anders gemacht wurde. Anstatt mich daran zu erinnern, dass ich schon damals keine Ahnung hatte und wahrscheinlich in den letzten 35 Jahren irgendwelche Erkenntnisfortschritte in der Forstwirtschaft stattgefunden haben, fühle ich mich empört und den modernen Zeiten überlegen. Gut, dass gerade niemand hier seinen Hund ausführt, sonst hätte ich ihm sicher mitgeteilt, dass man früher ja noch wusste, wie man Rinde abschäffzgert, aber heutzutage machen die siebengescheiten jungen Leute das ja alles anders, aber in Wirklichkeit: Keine Ahnung, armes Deutschland, der kleine Mann muss wieder zahlen. Radikalisierung im Wald, wenn ich nicht so schlurfig wäre, könnte ich ja eine Protestpartei gründen.
(Und diesen Stapel hätte bei uns früher der Förster auch nicht akzeptiert! Ich sag's ja nur.)
Im Wald sieht es trübe aus, keine Schwammerl zu sehen. Nix Richtiges und nix Falsches, wie wir früher sagten. Alles zu trocken. Im Wald zu spazieren hat heute auch keine beruhigende Wirkung auf mich, aber das hat nur mit mir und nichts mit dem Wald zu tun. Zu viele Dinge passieren gerade.
Der Waldboden ist an vielen Stellen aufgegraben, sieht nach Wildschweinen aus. Ich bin ganz froh, dass ich keinem begegne. Es liegen entwurzelte Bäume kreuz und quer, die noch nicht einmal abgeschäffzgert sind... (bitte hier sich ein, zwei empörte Absätze vorstellen). Ich schaue bei den Plätzen vorbei, wo ich ansonsten etwas gefunden habe, aber da ist nichts. Ein paar Spechte klopfen lustlos herum.
Nach einer Dreiviertelstunde gehe ich wieder zum Parkplatz. Inzwischen baut der Mann vom Erdbeer-/Kirschenstand auf, ich nehme mir noch eine Schale Erdbeeren und Heidelbeeren mit, damit ich nicht ganz mit leeren Händen nach Hause komme. Ich hätte mir auch Pfifferlinge kaufen können, aber die sahen sehr traurig aus.
Noch rechtzeitig zum Sonntagsgottesdienst zu Hause.
Sonntag, 8. September 2019
Samstag, 7. September 2019
Hin und zurück
Seit langem einmal wieder an der Beusselstraße Warten auf den TXL-Bus. Der Blick Richtung Fernsehturm ist ohnehin immer ein schöner Anblick, in dem warmen Spätsommerlicht allerdings noch einmal ganz besonders.
***
Ich versuche inzwischen, dienstlich das Fliegen möglichst zu vermeiden, ab und zu klappt es halt nicht, westliches Rheinland-Pfalz und Saarland machen es einigermaßen schwer. Nach München dagegen gibt es inzwischen keinen Grund mehr, das Flugzeug zu nehmen. Mit schlechtem Gewissen kann ich mir einmal wieder die Wolken von oben ansehen.
***
Ich bin in Vertretung für jemanden unterwegs, mein Publikum ist beleidigt, dass es nur einen Ersatz bekommt. Inhaltlich streiten wir uns auch ausgiebig. Alles anstrengend, aber eigentlich mag ich es immer lieber, wenn die Leute ihre Kritik und Unmut unmittelbar und klar äußern. Besser, als wenn man denkt, alles sei in Ordnung, und dann ist es gar nicht so.
***
Wieder zurück.
Freitag, 6. September 2019
Donnerstag, 5. September 2019
Mittwoch, 4. September 2019
Kartoffeln
Jämmerliche Ernte dieses Jahr, etwas über 6 kg. Es war zu trocken, fürchte ich. Die frühen waren nur murmelgroß, die späten Pflanzen hatten nur wenige Knollen. Nächstes Jahr werde ich deutlich weniger machen, das bringt gerade nichts.
Dienstag, 3. September 2019
Montag, 2. September 2019
Ernte
Die Tomaten kamen dieses Jahr erst spät. Im Moment habe ich aber schöne Auswahl. Wenige Sorten nur, Johannisbeeren, Gelber Dattelwein, Black Plum, Yellow Giant Belgium, German Gold (die kommen erst noch) und eine kretische Sorte.
Schmecken tun sie alle, dekorativ aussehen auch.
Schmecken tun sie alle, dekorativ aussehen auch.
Sonntag, 1. September 2019
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