Montag, 30. November 2020
Sonntag, 29. November 2020
Entwicklungen
Die Nebelkrähen sind jetzt immer in der Nähe, es könnte ja eine Erdnuss kommen. Das Spatzenbad habe ich etwas höher gelegt, der Kater schaut zu, lässt die Vögel aber planschen.
Am Nachmittag setzte er sich aber auf die Erdnüsse. Die Nebelkrähe starrte ihn vom Baum aus an, er starrte zurück. Irgendwann war es ihm dann zu blöd und die Krähen konnten sich versorgen. Das hätte sich kein Hitchcock ausdenken können.
Samstag, 28. November 2020
Ein freier Tag
Die Nebelkrähen kommen jetzt in den Garten und lungern ganz unauffällig im Kirschbaum rum. Wenn ich eine Erdnuss auf den Rasen werfe, tun sie so, als würde sie es gar nicht interessieren. Erst wenn ich die Terrassentür wieder schließe, stürzen sie sich auf die Nüsse. Man bringt mindestens zwei Erdnüsse (mit Schale) im Schnabel unter. Als zwischendurch der Grünspecht da war und ich ihm auch eine Nuss hinwarf, verscheuchten sie ihn, schade.
Eine Elster bekam auch mit, dass es hier etwas zu essen gibt. Die Nebelkrähen versuchten auch sie zu verscheuchen, aber die Elster ließ sich nicht beeindrucken.
Der Kater ging auf die Terrasse und schaute sich die großen Vögel drohend an. So bekloppt, sich mit denen anzulegen, ist allerdings nicht mal er. Gerade sind die Katzen ohnehin nur am Schlafen. Die Spatzen haben sich in einem Untertopf ein Vogelbad eingerichtet, die Katzen beachten das gar nicht. Vielleicht kann ich im Winter ja Vögel füttern?
(Wir sind nur ganz zufällig hier, von Erdnüssen wissen wir nichts.)
Freitag, 27. November 2020
#Maulbeerbaumgate
So nennt Pixelroiber auf Twitter den Umstand, dass Wikipedia für den Bürgerpark einen Maulbeerbaum verortet, wir ihn aber bislang nicht finden konnten. (Die Vorgeschichte findet sich hier im Blog in den Kommentaren, ich verlink jetzt nicht, kann jeder selber suchen, auf Links klickt hier ja auch niemand, es ist ein Kreuz, dabei macht man sich die ganze Arbeit.). Es kann natürlich auch daran liegen, dass der Park doch recht groß ist und zumindest ich nicht der beste Maulbeerbaumerkenner bin. Eichen sind die mit den Eicheln, Ahorn mit den Zacken, Buchen mit den Eckern, Birken mit der Rinde, Kastanien mit den Miniermotten und Platanen die mit der Rinde. Wenn's nadelt, waren es Koniferen. Alles was darüber hinaus geht, ist mir eine Buche mit sieben Siegeln.
Da die Erfahrung lehrt, dass es leichter ist, die Wirklichkeit zu verändern, als Wikipedia zu korrigieren, habe ich meine patriotische Pflicht erfüllt und Baumsamen geshoppt. Das Päckchen scheint mir für etwa 100 Maulbeerbäume zu reichen, also: große Seidenraupenzucht im Garten und ein paar in den Park gepflanzt. Ich denke mal, in fünf bis zehn Jahren wird es erste Ergebnisse geben, vielleicht ist dann ja auch schon die Pandemie vorbei, dann könnten wir uns zur Maulbeerbaumblüte in Pankow treffen. Ich stell schon mal die Johannisbeersaftschorle kalt.
Donnerstag, 26. November 2020
Mittwoch, 25. November 2020
It takes two to tango
(Langjährige Leser fürchten sich: Sollte die lange überwunden geglaubte Phase der vage erotisch konnotierten Baumfotos wieder zurück kommen? War 2020 nicht auch ohne das schon schlimm genug?)
Dienstag, 24. November 2020
Montag, 23. November 2020
Sonntag, 22. November 2020
Samstag, 21. November 2020
Freitag, 20. November 2020
Donnerstag, 19. November 2020
Die Maulbeerbaum-Suche
Man darf Wikipedia nicht trauen, im Bürgerpark gibt es wohl keinen Maulbeerbaum. Ich hatte ein paar Bäumchen in Verdacht, aber es waren dann doch nur Linden. (Die Maulbeeren sind auch etwas schwer zu bestimmen.)
Aber ein guter Anlass, mal wieder kreuz und quer durch den Park zu hüpfen und Farben (und Blogmaterial) zu sammeln.
Mittwoch, 18. November 2020
Dienstag, 17. November 2020
Montag, 16. November 2020
War Heinrich Mann eine Feuerwanze? Discuss
Sonntag, 15. November 2020
Samstag, 14. November 2020
Die Schrecken des Himmels
(Folgendes Fragment wurde in den Büschen des Bürgerparks gefunden. Wahrscheinlich irgendein Spaßvogel.)
07.11.2020
Tegelschließung gefeiert. Die Nachbarn standen mit Sektflaschen auf der Straße und hatten thematisch passende Musik, naja "Über den Wolken" geht ja bei Ü50 immer. Endlich Ruhe, also nachdem die Nachbarn dann die Beatbox ausgestellt haben.
08.11.2020
Ich ertappe mich, wie ich während des Tages in den Himmel lausche. Ist da nicht doch ein Brummen? Am Himmel kreuzen die Flieger in Kilometerhöhe und hinterlassen ab und zu noch Spuren, die aber schnell verwehen. Am Haus kam ein älterer Mann vorbei, der mich aufgeregt ansprechen wollte. Er redete davon, dass die Flugzeuge nun den Norden nicht mehr schützen könnten. Wahrscheinlich war er betrunken, ich fragte ihn, wovor sie denn schützen sollten. Er versuchte einen Namen zu sagen, der so ähnlich wie "der Horla" klang. Sein Gesicht schien schreckensverzerrt, er stammelte noch mehrmals "Über den Wolken... die Wolken!". Es gibt wahrlich keinen Mangel an Bekloppten auf den Berliner Straßen. Habe es am Abend G. erzählt, wir haben beide gelacht.
09.11.2020
Wahrscheinlich ist dieses Jahr einfach zu viel, aber ich bekomme den Eindruck, dass man nun, nachdem der Fluglärm weg ist, andere merkwürdige Geräusche vom Himmel hört. Um drei Uhr nachts, wenn normalerweise immer die Postmaschine über unser Haus donnerte, hörte ich plötzlich ein unangenehmes Zischen, es schien nicht maschinell zu sein und auch nicht von einem Tier zu kommen. Mit G. gesprochen, sie hat mir geraten, Baldrian zu nehmen. Auch irgendwie schräg, dass man Schlafmittel nehmen muss, nachdem der Flughafen geschlossen wurde.
10.11.2020
Inzwischen glaube ich eher, dass sich bei mir ein Tinnitus einstellt. Die Geräusche, die ich vom Himmel her höre, lassen sich nicht mehr richtig erklären. Merkwürdig ist allerdings, dass sie verschwinden, wenn ich im Haus bin und die Fenster schließe. Als ich G. davon erzähle, schaut sie mich ernst an, auch wenn sie es nicht anmerken lassen will. Wahrscheinlich ist es wirklich am besten, wenn ich mich mal wieder gründlich durchchecken lasse. Dann auch gleich zum Augenarzt, der vielleicht erklären kann, warum ich am Himmel diese merkwürdigen tanzenden Strukturen sehe. Als ich G. darauf hinweise, dass die Schlieren am Himmel wie Buchstaben zu lesen sind, schaut sie mich entsetzt an. Als sie nachfragt, tue ich so, als hätte ich auch nichts gesehen und nur einen dummen Scherz gemacht.
11.11.2020
Ich habe den merkwürdigen Mann wieder gesehen und sprach ihn an. Er schüttelte nur den Kopf und ging schnell weiter. Ich ging ihm hinterher, als ich sah, dass er Angst bekam, ließ ich davon ab. Als ob ich der Bekloppte sei!
Ich muss an sein "Über den Wolken" denken, heute ist der Himmel bedeckt, wie er es in Berlin eigentlich fast immer ist, aber die Wolken sehen irgendwie falsch aus. Ich kann es nicht erklären, möchte es auch nicht mit G. besprechen, die seit dem Vorfall gestern etwas auf Distanz gegangen ist. Ich setze mich auf die Terrasse und sehe diese falschen Wolken an. Hinter den Wolken scheint etwas zu leuchten, man sieht es durch die Risse, die Bewegungen sind fast so, als versuche sich etwas durch die Wolkenschicht durchzuboxen, um auf die Erde zu kommen. Die Wolken wogen und ich sehe immer deutlicher das Leuchten und weiß plötzlich, dass es viele sind. Einer schreit mir zu, ich bin mir aber nicht sicher, ob da wirklich Klang ist oder ob ich es nur im Kopf höre, dass er zu mir komme. Es ist eine furchtbare Gestalt, jeder Dimension spottend, glühend. Er ist gekommen, der – der, wie heißt er – der – es ist mir, als riefe er mir seinen Namen zu und ich höre ihn doch nicht, der – ja, er ruft ihn, ich lausche, ich kann nicht, wiederhole, der – Horla, – ich habe es gehört, – der Horla, – der ists, – der Horla – ist da!
Freitag, 13. November 2020
Donnerstag, 12. November 2020
Mittwoch, 11. November 2020
Ruhe
Wir haben am Sonntag die letzte Maschine über den Häusern fliegen sehen. Seit drei Tagen schon nicht mehr durch die 6-Uhr-Maschine geweckt. Die Zeitungsartikel über die Wehmut der Westberliner nicht gelesen.
Ich glaube, ich kann mich an die Ruhe gut gewöhnen. Pankow ist allerdings Berlin genug, um das Ende des Fluglärms mit Böllern, Hupen und Feuerwerk zu begrüßen.
Dienstag, 10. November 2020
Die erhobenen Hände
Der Sonntagsspaziergang in der Schönholzer Heide führte uns an diesen zwei Baumskulpturen vorbei.
Ich habe kurz überlegt, zu den beiden eine kleine Folk-Horror-Geschichte zu schreiben, wie es sie hier im Blog an der einen oder anderen Stelle gibt. (Ich fände es auch mal eine schöne Blogaktion, wenn man an einem Tag solche Geschichtchen sammeln würde, aber wahrscheinlich gibt es nicht mehr so viele Blogs, die da mitmachen könnten oder wollten.)
Wenn man eine Grusellegende erfinden will, schadet es ja nicht, ein bisschen über die Geschichte des Ortes nachzulesen. Die Schönholzer Heide kennen die meisten wohl aus dem Bolle-Lied, als Schauplatz einer Keilerei. Oder als Ort mit einem großen Sowjetischen Ehrenmal und Kriegsgräbern. Vielleicht weiß man auch noch, dass die Rodelhügel in ihr mit dem Aushub der U2-U-Bahnlinie aufgeschüttet wurden.
Dunkel in Erinnerung hatte ich, dass in der Schönholzer Heide in den Dreißigern der größte Vergnügungspark Berlins war, das Traumland. Noch dunkler, dass auf dem Lunapark-Gelände ab 1940 Zwangsarbeiter kaserniert wurden. (Warum gibt es in Berlin so häufig Vergnügungspark-Gelände, die später zum Schauplatz von Grausamkeiten wurden? Die ULAP-Geschichte, hier und hier, ist schon schlimm genug.) Beim Nachlesen stellte ich fest, dass über 2500 Zwangsarbeiter für die Munitionsindustrie dort waren. Viele starben durch Unterernährung und Krankheit. Als ich mir die Karte ansah, wurde mir klar, dass ich all die Jahre an der letzten, halb zugeschütteten Baracke vorbei gegangen bin, ohne zu wissen, worum es sich handelte. Die Bestrebungen, in der viel besuchten Heide an die Zwangsarbeiter zu erinnern, waren anscheinend bislang nicht erfolgreich. [Nachtrag: Es gibt eine ganz informative Schautafel an der Hermann-Hesse-Straße.]
Deswegen muss ich mir keine Geschichte zu den Baumstümpfen ausdenken; es gibt genug reales Grauen, auch im harmlosesten Berliner Park.
Lang ist das alles nicht her, und die Transformation von Vergnügungspark zu Lager dauerte auch nur ein paar Jahre.
Kein Vergessen.
Montag, 9. November 2020
Samstag, 7. November 2020
Donnerstag, 5. November 2020
Wieder ein starker Oktober - Webportal baut Marktstellung aus
Berlin (aip). Das Webportal Ackerbau in Pankow hat im Oktober seine starke Stellung im Internet-Content-Bereich weiter ausbauen können. Anlässlich des Monatsberichts des renommierten Google-Research-Console-Teams unterstreicht Chief Innovation Officer, Herr Ackerbau: "Im Bereich "Feile im Kuchen" konnten wir im Vergleich zum Vormonat einen (1) Klick zulegen, ebenso im Profitcenter "Elsternnest". Das ist ein Anstieg, der sich prozentual gar nicht ausdrücken lässt, weil letzten Monat hatten wir gar keine Klicks dazu. Wieder ein großer Erfolg unserer Onlineredaktion." Ackerbau in Pankow sieht auf dieser Grundlage starke Möglichkeiten zum Cross-Selling und Product-Placement, insbesondere mit Unternehmen, die Feilen in Kuchen oder Elsternnester herstellen. Für den November sind dann allerdings wieder eher Aktionen im Nebelkrähen- und Altlaub-Bereich geplant, wo das Webportal seine traditionellen Stärken hat. Herr Ackerbau zeigt sich optimistisch: "Wer weiß? Vielleicht können wir die Klickzahlen hier langfristig noch verdoppeln. The sky is the limit!"
Mittwoch, 4. November 2020
Scherben
Ein Grundproblem ist, dass es immer einfacher ist, etwas kaputt zu machen als etwas aufzubauen. Die Scherben auf Berliner Straßen sind schnell produziert, die Flaschen kriegt niemand wieder ganz und es bleiben die Glasstückchen auf der Straße, bis sie ihren Weg in die Fahrradreifen finden. Und es gehen genügend andere Dinge gerade kaputt, die kaum wieder zu flicken sind.
(Wenig philosophischer Nachklapp: So z.B. unsere Teller, wenn die Katzen in der Nacht auf Futtersuche die Küchenablagen abräumen.)
OMG! Jetzt fallen aber die Feigenblätter!
Tja, isso.
Mehr Sorgen macht mir das hier: Diese Feige ist eindeutig angebissen. Sollten die Waschbären jetzt auch vor unserer Terrassentür sitzen und Obst essen? Fände ich nicht so gut.
Montag, 2. November 2020
Herbst-Kitsch (2)
Letzthin wurde ja in den Kommentaren gefordert, die Herbst-Kitsch-Reihe fortzuführen. Überraschenderweise habe ich tatsächlich ein passendes Foto vom Wochenende.
Der Bürgerpark tut mal wieder so, als sei er eine Idylle, zumindest für die Dauer der drei Minuten, in denen die Sonne scheint. So wie es aussieht, werden wir uns aber in den nächsten Wochen wieder darauf einstellen müssen, uns an den kleinen Dingen zu freuen. Aber für das Fachblog der Freude an kleinen Dingen ist das natürlich gar kein Problem.
Ansonsten zähle ich die letzten Flugzeuge; ein paar hundert werden es noch werden, bis dann Tegel am Wochenende hoffentlich endgültig dicht macht.