Everybody's fucked in their own special way

Samstag, 2. März 2024

One of these days

 Eigentlich mag ich ja die Stadt. Immer wieder fragen Leute, wie lange ich schon in Berlin wohne, und gucken dann überrascht, dass es schon länger als ein Vierteljahrhundert ist. Beim Klassentreffen letztes Jahr fragten mich frühere Mitschüler, ob ich mich nicht manchmal fürchten würde. Ich sah sie ernst an, sagte, dass ich halt immer Pfefferspray und eine Eisenstange dabei hätte, und man sich an die brennenden Mülltonnen gewöhnte. Alle schauten mich mit großen Augen an und glaubten den Scheiß, in Bayern kann man den Leuten alles erzählen, die stellen sich Berlin als eine Art Mad Max in der Großstadt vor. Natürlich habe ich ihnen gesagt, dass sie spinnen, aufs Maul habe ich nur im Allgäu (und in Freising) gekriegt, Berlin war immer gut zu mir.

Aber dann gibt es so Tage wie gestern, wo ich aus der S-Bahn aussteige, über die Schulzestraße gehe und am Straßenrand steht ein Typ, der offen im Stehen auf den Grünstreifen scheißt, Hosen hatte er keine mehr an. Ich weiß nicht warum, aber auch als ich zuhause war, war ich noch leicht nervlich zerrüttet und dachte mir, warum tust du dir das an.

Am nächsten Tag gehe ich wie jede Früh über die Terrasse, um Futter für die Spatzen nachzulegen. Auf einem der Sitzpolster ist eine Wasserlache. Ein nasser Pfotenabdruck daneben weist auf den Täter hin. Pissen uns jetzt die Waschbären auf die Gartenmöbel? Ich weiß nicht, was da gerade los ist.



15 Kommentare:

  1. Armer Andreas, jetzt drehen sie alle durch. vielleicht lieber Selbstversorgung auf dem Land ? vergrippte Grüße , Gitta

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    1. Gute Besserung! Als Selbstversorger auf dem Land wäre uch eine komplette Niete.

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  2. Ich sag's mit dem ollen GOETHE:

    " Wo wir uns der Sonne freuen,
    Sind wir jede Sorge los;
    Daß wir uns in ihr zerstreuen,
    Darum ist die Welt so groß."

    DU KANNST SIE NICHT ALLE TÖTEN 🤫😉 🤗 ... 🌱🪻☀️ *IRONIEMODUSAUS*

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    1. Goethe hat höchstwahrscheinlich selber in die Straßen gekackt.

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  3. Bevor ich nach Berlin gekommen, habe ich ja auch schon in einer Großstadt gelebt. Trotzdem habe ich als erstes hier ein Überlebenstraining gemacht.
    Ich glaube ohne dem, könnte ich heute, dieses hier nicht schreiben.

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    1. Ich muss meinen Überlebenskurs ab und zu auffrischen.

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  4. Guten Morgen, gerade heute Nacht brannte dann es dann auch bei uns, mehrere Mülltonnen und die Decke angeschmort (obendrüber Wohnungen). Der Müll wird in den nächsten Tage/Wochen durch die Gegend fliegen, denn es wird dauern bis der Schaden behoben ist. Den scheißenden Mann hatte ich direkt im Haus (die Nähe zum Park machts möglich). Will wieder raus aus Bln, irgendwie reicht es nach 40 Jahren. Möchte am Ende meiner Tage mehr Schönes als Dreck sehen. Nichts desto, schönes Wochenende;o)

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    1. Das tut mir leid, hoffentlich ist niemanden etwas passiert. Ja, manchmal ist es hier zuviel.

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  5. Hach, Großstädte! Wie schön, dass ich nicht in einer wohnen muss.

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    1. Ach, auch in Franken gibt es Stuhlgang, hab ich gehört.

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    2. Aber selten als öffentliche Veranstaltung. Das kleinstädtische Franken habe ich aus anderen Gründen verlassen.

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  6. über jahrzehnte war es meine sehnsucht, nach berlin zu ziehen. diese sehnsucht ist mir vergangen mit der erkenntnis, dass ich älter werde. ich habe erlebt, wie eine gebrechliche alte frau am bahnsteig der u-bahn herumirrte und nie schnell genug einstieg, sie überlegte, die bahn fuhr ab. menschen lagen wie tot auf dem boden, ich will immer den krankenwagen rufen. ich mische mich ein, nichtstun ist keine option. das ist nicht stadtfähig. es sind zuviel ereignisse, inzwischen irre ich selbst mit rollator über bahnsteige und stolpere über blöde e- roller. kleinstadt ist übersichtlicher. schönen sonntag, gieß einfach wasser auf die möbel, die sonne trocknet.

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    1. Die Sonne trocknet, der Regen wäscht weg, unsere Sorgen und der Ärger von heute sind morgen Spreu im Wind.

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  7. früher gabs ganz andere berufe. es gab gegen geringes entgeld eine person (wohl frau), die einen riesigen mantel um den, der sich erleichtern wollte/musste, breitete. und frauen pinkelten im stehen unter ihren langen röcken. unterwäsche gabs nicht immer.
    hm. ist das gut oder schlecht, was ich da schreibe?

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    1. Früher hat man ja auch die Nachttöpfe in die Straße geleert, im Prinzip ist das alles zurück zur guten alten Zeit. (Gut oder schlecht, ich weiß nicht, aber die Menschheit üer alle Zeiten eint die Notwendigkeit zu kacken.)

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