Bei jedem Urlaub muss es auch eine Bootsfahrt geben, so will es das Gesetz. Im Nachbarort ging ein Schiff zur Ile de Groix, nur fünf, sechs Kilometer entfernt. Das Wetter sah zwar etwas regnerisch aus, aber Regenjacken eingepackt und los.
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Auf dem Schiff vor der Abfahrt eine lange Ansage vom Kapitän. Wir sitzen vorne an Deck. Ich verstehe, dass er irgendetwas vom Wasser erzählt, der Zusammenhang wird mir nicht ganz klar. Eine Französin, die neben mir sitzt, beugt sich zu mir und sagt in angestrengtem Deutsch: "Er sagt, dass links mehr Wasser ist als rechts." Ich bedanke mich für die Auskunft, auch wenn ich immer noch nicht verstehe, was es bedeuten soll. Auf dem Meer ist doch links und rechts immer Wasser? Als wir ein paar Meter aus dem Hafen rausfahren und ich die erste große Welle in die Fresse bekomme (die Franzosen waren schon vorher in die Kabine gegangen), kam die Erleuchtung: Ah, links ist mehr Wasser als rechts. Wir setzten uns schnell alle nach rechts.
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Auch wenn es nur ein paar Kilometer auf dem Atlantik waren, war doch schon ganz ordentlicher Seegang. Die Fähre war ein Katamaran und auch bei großen Wellen erstaunlich stabil. Machte alles noch Spaß, aber längere Fahrten hätte ich dann lieber vermieden.
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Auf der Insel angekommen fängt es erst einmal zu schütten an. Wir trinken also zunächst im Hafen einen Kaffee und orientieren uns. Die Insel ist nicht sonderlich groß, so dass man einen netten Spaziergang machen kann, bis in sechs Stunden die letzte Fähre zurück geht. Frau Ackerbau hat im Reiseführer gelesen, dass es einen Ort an der Küste gibt, der Höllenloch heißt, da möchte sie gerne hin. Wir traben los.
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Endlich einmal wieder Kühe!
(Tikerscherk hat mich auf Twitter darauf aufmerksam gemacht, dass diese Kuh eine ausgeprägte Hungerkuhle hat. Und schon habe ich wieder etwas über Kühe gelernt.)
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Das Höllenloch sieht eigentlich ganz nett aus. Wir entscheiden uns, weiter an der Küste entlang zu gehen. Die Insel ist bekannt für die interessanten Mineralien, ich finde ein paar schöne Stückchen Katzengold.
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Wir kommen an ein paar Höhlen und einsamen Stränden vorbei (die besten Strandfotos kann man dann machen, wenn das Wetter zu kalt zum Baden ist. Dummerweise haben wir keinen Proviant dabei; es gibt auf dem Weg zwar ein paar Restaurants, die haben allerdings inzwischen nicht mehr auf.
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J.S. und ich wollen zu einem Strand mit rotem Sand, an dem bei Sturm wohl ab und zu Granate (nicht Granaten) angespült werden. Dafür müssen wir (inzwischen etwas hungrig) noch weiter an der Küste entlang gehen. In einem Ort sehen wir ein Fenster, das auch eine gewisse Horrorqualität hat.
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Wir finden zwar nach ein bisschen Rumirren den roten Sand, aber leider gibt es dort keine Edelsteine. Vor dem Strand gibt es allerdings einen jungen Distelfink.
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Wir stellen fest, dass wir noch etwa fünf Kilometer vom Hafen entfernt sind und die Fähre in etwas über zwei Stunden kommt. Alles kein Problem, aber wir entschließen uns, lieber direkt zum Hafen zu gehen. Längere Unterhaltung darüber, warum wir eigentlich nicht einmal Kekse mitgenommen haben.
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Am Hafen haben wir dann noch Zeit, einen Cidre zu trinken, bevor die Fähre kommt. Insgesamt sind wir etwa 14 km gegangen. Die Fährrückfahrt ist deutlich ruhiger als die Hinfahrt.
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Für das Abendessen fahren wir ein paar Kilometer weiter nach Etel. In dem Haus, in dem die Kapitulation der deutschen Truppen im Gebiet von Lorient im Mai 1945 unterzeichnet wurde, ist jetzt ein Fisch- und Hummerlokal (ein gutes, übrigens!).
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So sahen die letzten Thunfischköniginnen von Etel aus.
"Links ist mehr Wasser als rechts"
AntwortenLöschen.... logisch, am heutigen, internationalen Linkshändertag -> am 13. August 2019 ! Bereits seit dem Jahr 1976 wird er jährlich begangen.
*(ړײ)...undeinenButterkekssolltemanimmerdabeihaben...zwinker*
Hmm... vielleicht war der Kapitän Linkshänder....
LöschenDa hab ick keene Schangse.
AntwortenLöschenGranat sind Äpfel!
AntwortenLöschenVeräpplerin.
Granaten sind za-peng!
AntwortenLöschenFeuerwerker.