Everybody's fucked in their own special way

Montag, 18. Mai 2020

Imaginäre Reisen

Mein Radius war in den letzten drei Monaten sehr beschränkt. Drei, vier Mal in die Invalidenstraße, einmal in die Kastanienallee, einmal nach Heinersdorf. Hier im Blog ist das (vielleicht) dadurch kenntlich, dass das Bildmaterial etwas reduzierter wird. So viele Katzen waren noch nie. Derweil geht Frau Tikerscherk noch durch die Stadt und sieht die Dinge, die ich gerne sehen würde. Bei mir ist die mangelnde Mobilität ja nicht nur pandemiebezogen, sondern auch wegen meiner morschen Knochen. Aber inzwischen kann ich die Schonung wohl wieder aufgeben, fühlt sich alles wieder richtig an.

Nach Ostern hatten wir eigentlich wieder nach Korfu gewollt, zu Barba Elias und den schwätzenden Schwalben vor dem Balkon, aber das ging ja nicht. Ich kann mir die Fotos der letzten Jahre ansehen und die verschiedenen Erinnerungen ineinander laufen lassen. (Tatsächlich hilft mir ja zumindest für die letzten 10 Jahre das Blog dabei, die Erinnerungen zu sortieren. Diesen Post über den Korfu-Aufenthalt habe ich letzthin durch Zufall wieder gelesen, unabhängig von der Erinnerung an M., die er mir bringt, fand ich ihn auch ziemlich schön. Das ist erst drei Jahre her. Vielleicht kommt auch wieder eine Zeit, in der ich solche Blogposts schreiben kann.) 

Die Anzahlung für das Bed & Breakfast in Korfu habe ich stehen lassen, zum einen als Ausdruck der Hoffnung, dass das alles irgendwann vorbei ist und man ein paar Sachen nachholen kann, zum anderen können die das dort wohl gerade auch ganz gut brauchen. Aber das scheint mir eine eher langfristige Anlage zu werden. 

Für den Mai hatte ich auch geplant, mir eine Woche frei zu nehmen und allein durch Brandenburg zu stapfen, beginnend nördlich von Berlin. Das ist dieses Jahr nun auch nicht möglich und mich schmerzt am meisten, dass ich zur Vorbereitung schon begonnen habe, die furchtbaren "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" zu lesen. Wenn ich gewusst hätte, was mein Knie und der Virus zu 2020 meinen, hätte ich mir das sparen können. Anderswo ist man da kreativer: Herr Irgendlink hatte für 2020 verschiedene Pläne für Radtouren und hat diese nun als imaginäre Reisen durchgeführt. Das liest sich erstaunlich realistisch und spannend, für mich eine schöne ergänzende Lektüre zu den Pandemie-Tagebüchern. 

Mir, dem imaginäre Reisen nicht ganz fremd sind, würde aber ein bisschen Asphalt unter den Schuhen wieder mal ganz gut tun.  

5 Kommentare:

  1. ein bisserl was geht immer! ich werde heute den roller satteln und gegend schauen. wenn dein knie nicht mag - borg dir mal ein auto aus.

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    1. Ja, morgen ist mal wieder die Invalidenstraße dran. Mal sehen, was es da Neues gibt.

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  2. 1)Mögen die Grenzen, an die du stößt,
    einen Weg für deine Träume offen lassen.

    Altirischer Segenswunsch

    2)Kein-schmutziges-Geschirr-Tag 2020
    18. Mai 2020 in der Welt

    3)The Roop " On Fire" aus Litauen wären auch würdige Sieger des wegen der Corona-Krise abgesagten Eurovision Song Contest (ESC) gewesen...

    https://www.eurovision.de/videos/2020/Litauen-The-Roop-On-Fire,litauen748.html

    *weissteBescheid...esgehtAUFWÄRTS...dassaubereGeschirrwirdüberbewertet*

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    1. Sauberes Geschirr wird überbewertet? Ich werde mir Essenseinladungen bei dir dann besser noch einmal überlegen.

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    2. Hier werden die Teller sauber geleckt und kommen wieder in den Geschirrschrank... gaubstes oder nicht ... merkt eh keiner... bis jetzt ...(ړײ) *zwinker*

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