Everybody's fucked in their own special way

Samstag, 30. November 2013

J.S. lernt schreiben (2)

(Ich fürchte, das wird wie schon der erste Teil nicht sonderlich für meine pädagogische Eignung sprechen.)

J.S. sucht sich Wörter, die nicht so langweilig sind, wie das Fibel-Vokabular. Also will er erklärt haben, wie man "Scheiße" schreibt. Das sind drei Herausforderungen, die in der Schule noch nicht behandelt wurden "sch", "ei" und "ß". Nur jemand, der selbst nie sechs Jahre alt war, hätte ihm diesen Wunsch verwehren können. Missvergnügen kommt auf, als wir mitteilen, dass wir die "X ist scheiße" Beispielsätze, die ihm vorschweben, nicht gut finden. Auch als er vorschlägt, nur Namen zu verwenden, die weder in Schule noch Nachbarschaft vorkommen, kann er uns nicht umstimmen. J.S. ist genervt: "Aber was soll ich dann mit Scheiße anfangen, wenn ich das nicht schreiben darf?"

Schließlich findet er einen Ausweg, ganz in der Rudi-Völler-Tradition:

Aber auch wenn man die Wortwahl nicht billigen sollte: Gibt es etwas cooleres als J.S.s kleines Buchstabentier? Wenn man ein Familienwappen hätte, gehörte dieses schlecht gelaunte Vieh unbedingt rein...

Freitag, 29. November 2013

In Berlin ist die Sonne eckig und geht im Westen auf

Das dachte ich zumindest Ende November in der Früh bei meiner täglichen Invaliden-Wallfahrt. Auf dem Foto lässt sich das gleißende Licht nicht so richtig einfangen, man bekommt aber doch einen ganz guten Eindruck. 

Offenbar reflektierte die Glasfassade eines Hotels am westlichen Ende der Invalidenstraße die Morgensonne, so dass ich und alle anderen Passanten von Berlins Schönheit geblendet andächtig verharrten.*

* Natürlich verharrte außer mir niemand (und von andächtig wollen wir mal ganz schweigen). Um die Berliner Schönheit würdigen zu können, muss man wohl Dorfkind sein.

Donnerstag, 28. November 2013

Zauber des Nordbahnhofs (2)

Diesen Zauber können jetzt kurzfristig noch mehr Leute genießen, da der Nord-Süd-Tunnel zwischen Nord- und Anhalter Bahnhof für ein paar Wochen gesperrt ist. Ich habe Glück, da ich ohnehin keinen Ehrgeiz habe, weiter als bis zur Invalidenstraße zu kommen. 

Und, wie man auf dem Bild wieder einmal dokumentiert sieht, mehr von Berlin braucht man eigentlich auch nicht zu kennen....


Mittwoch, 27. November 2013

Vor fünf Jahren (2)

Am nächsten Tag waren dank meines Vaters und meines Bruders alle Lampen schon angeschlossen und die Regale schon montiert - die Welt sah also schon ganz anders aus. 

Drei Dinge waren aber immer noch schwierig:

Zum einen wurde das Haus nicht warm. Die Raumtemperatur war bei etwa 10 Grad  und auch die voll aufgedrehte Heizung änderte nichts daran. Der Bauträger meinte, das brauche eben etwas (nach drei durchfrorenen Tagen mit eiskaltem Wasser stellte sich heraus, dass einfach die ganze Heizung falsch eingestellt war - der dritte Monteur, der sich's angesehen hatte, hat es festgestellt - danach ging's schnell aufwärts). 

Da es noch keine Straße gab, musste man 150 m durch den Schlamm waten. Frau Ackerbau und ich hatten einige Wochen die Morgenroutine, dass man Gummistiefel anzog, einer nahm J.S. auf den Arm, der andere die Aktentaschen, und wir wateten durch den knöchelhohen Schlamm zur Straße, wo unser Auto stand, in dessen Kofferraum die richtigen Schuhe und J.S. Kinderwagen waren. Schuhe gewechselt und weiter ging's.  Als ein paar Wochen später ein asphaltierter Weg zu unserem Haus führte, kam ich mir vor wie der König der Welt - ein richtiger asphaltierter Weg zum Haus!

Die erste Woche hatten wir noch Baustrom - ein Kabel zum Hauswirtschaftsraum von einem Schaltkasten 100 m hinter dem Haus. Ich erinnere mich noch gut daran, wie einmal kurz vorm Schlafengehen auf einmal wieder der gesamte Strom im Haus weg war. Ich zog mir einen Mantel über und Gummistiefel an, nahm die Taschenlampe und ging aus dem Haus, dem Kabel nach zum Schutzkasten, der für jeden einfach zugänglich auf einem anderen Baugrundstück stand. Mir ging der Gedanke durch den Kopf, dass das ein wunderbarer Anfang für einen Horrorfilm wäre. Es wartete aber niemand mit einer Axt auf mich, sondern ich musste nur den Schutzschalter wieder drücken....

Zwei Wochen später war dann aber alles wunderbar, mit Strom, Straße und allen Kisten ausgeräumt.

Drei Monate später ging der Bauunternehmer pleite (das war dann aber auch schon wieder egal).

Dienstag, 26. November 2013

Vor fünf Jahren

Frau Ackerbau und ich stehen im Gang unserer Wohnung. Überall sind gepackte und beschriftete Kartons. Frau Ackerbau stopft noch Stofftiere und Kleinspielzeug in blaue Säcke, denn die gelieferten Kartons sind alle schon voll. Die Möbel sind auseinandergenommen, bis auf Kleiderschrank und Bett, die sollen die Möbelpacker ab- und dann gleich wieder aufbauen. Auch die Flurgarderobe steht noch da. Für die ist im neu gebauten Haus nirgendwo Platz, wir hatten sie an eine Wohltätigkeitsorganisation verschenkt, die gebrauchte Möbel billig weiterverkaufte.

Alles ziemlich chaotisch, wir sind auch froh, dass das Haus gerade noch so fertig geworden ist. Der Wasseranschluss hatte erst zwei Tage vorher geklappt, und für eine Weile würden wir auch noch am Baustrom hängen, bis das mit dem  Hausanschluss funktionierte.

Wir warteten auf die Möbelpacker. Wir hatten uns für eine alteingeführte Berliner Firma entschieden, die ein sehr gutes und günstiges Angebot gemacht hatten. Frau Ackerbau hatte extra noch einmal angerufen, ob sich die Leute nicht zumindest die Wohnung ansehen wollten. Der Inhaber war am Telefon und erklärte ziemlich barsch, er sei seit dreißig Jahren im Geschäft, ihm müsse das keiner erklären. Da das Haus nur ein paar hundert Meter von der Wohnung entfernt war, konnte eigentlich nicht so wirklich viel schief gehen. Mit den Nachmietern hatten wir vereinbart, dass wir unser Kellerabteil noch ein paar Monate länger nutzen konnten, da die Garage, die neuer Abstellraum werden sollte, auch erst später kommen sollte.

Die Möbelpacker kamen zur vereinbarten Zeit, erst einmal recht schlecht gelaunt. Dritter Stock ohne Aufzug ist nicht ideal. Das wussten sie ja aber auch schon vorher, deswegen hatten sie einen Aufzug dabei, mit dem man die Kisten durch das Fenster zur Straße transportieren konnte. Die Männer standen in der Wohnung herum, während ihr Kollege den Aufzug in Position brachte. Der Vorarbeiter schaute sich kritisch unsere Fenster an und sah seinem Kollegen von oben zu, während der versuchte, den Aufzug zu rangieren. Der Vorarbeiter sprach uns an. So ginge das nicht. Für den Aufzug sei ja gar nicht genug Platz und unsere Fenster seien auch nicht geeignet. Wir zuckten mit den Schultern. Davon verstand er sicher mehr als wir. Hektisch rief er seinen Chef an und kam wieder zurück: der Umzug könne nicht durchgeführt werden. Nun war es an der Zeit etwas unfreundlich zu werden. Bei den Rahmenbedingungen - wir hatten den halben Preis schon angezahlt, hatten keine Wahl, als den Umzug am gleichen Tag zu machen - war aber schon klar, wohin die Reise ging. Das alteingeführte Umzugsunternehmen erpresste sich auf diese Art noch einmal einen kräftigen Aufschlag auf den ursprünglichen Preis. Wie ich inzwischen erfahren habe, ist das in Berlin eine gängige Masche. Immerhin ging dann der Umzug mit einer Stunde Verspätung los.

Mein Vater und mein Bruder hatten den weiten Weg nach Berlin auf sich genommen und schraubten schon einmal die Lampen ab und installierten sie gleich im Haus und montierten dann auch die Möbel. Ohne diese Unterstützung wäre ich an dem Tag wohl wahnsinnig geworden.

Irgendwann war der erste Lieferwagen bepackt und es ging den kurzen Weg zum Grundstück. Auch hier gab es kleinere Schwierigkeiten: die Straßenzuwegung war noch nicht asphaltiert, das sollte erst in ein paar Wochen geschehen. Jetzt hatte es allerdings die letzten Tage ausgiebig geregnet, so dass das Haus eine Insel im Morast war. Der Fahrer kam nur mit Mühe durch, wir beschlossen, den Lieferwagen an der Terasse parken zu lassen, weil man so am nahesten ans Haus kam. Die Möbelpacker brachten also die Kisten und den Schlamm ins Haus. Die Terrassentür stand dauernd offen und bald war es drinnen nicht mehr wärmer als draußen. Irgendwann war alles verräumt, die Möbelpacker, die ziemlich schuften mussten, bekamen ein schönes Trinkgeld (können ja auch nichts dafür, dass ihr Chef ein Verbrecher ist). Einer nahm mich noch zur Seite und erklärte mir, er sehe ja an den ganzen Büchern, dass ich ein kluger Mensch sei, aber von Umzugsorganisation hätte ich ja keine Ahnung. Er hatte Glück, dass ich zu erschöpft war, mich noch zu streiten.

Mit meinem Bruder ging ich zurück in die alte Wohnung, die Wohltätigkeitsorganisation hatte einen Termin am Abend, um die Flurgarderobe abzuholen. Bei der telefonischen Absprache war der Mitarbeiter einigermaßen misstrauisch, ob ich nicht nur Schrott loswerden wollte. Nein, die Garderobe sei noch praktisch neu, leider nur sehr groß und hoch und deswegen könnten wir sie nicht mitnehmen. Ich wies noch darauf hin, dass man für die Abholung einen Transporter brauchte, weil die Teile eben auch sehr groß seien. Alles kein Problem, die Leute seien dann am Auszugstag um 17 Uhr bei uns. Mein Bruder und ich hatten eine Schreibtischlampe mitgenommen, damit der Gang wenigstens ausgeleuchtet war, die Lampen waren ja schon abgehängt. Pünktlich klingelte es, ich war ziemlich erleichtert, da es ein größeres Problem gewesen wäre, wenn wir dieses Riesenteil nicht losgeworden wären. Die Leute kamen herein und starrten die Garderobe an: Die sei doch viel zu groß. Sie nähmen doch nur Kleinmöbel mit! Ich versuchte zu erklären, dass das ja telefonisch besprochen gewesen sei, aber da war nichts zu wollen. Sie gingen und die Garderobe blieb da.  Nun sollte morgen der Maler kommen. Was tun?

Ich sah meinen Bruder an. Wir holten uns einen Schraubenzieher, zerlegten das Ding und trugen es, auf sechs Gänge verteilt drei Stockwerke die Treppe hinunter, zur Tür hinaus, in den Hinterhof und von dort in unser Kellerabteil, das wir ja noch eine Zeitlang nutzen durften. Ich weiß nicht, was ich ohne meinen Bruder getan hätte. Dann trotteten wir in das neue Haus, in dem auf dem Schlamm verzierten Boden die Umzugskisten standen und tranken ein Bier. Die Jacken konnten wir noch nicht ausziehen: da beim Umzug dauernd die Türen offengestanden hatten, war das Haus komplett ausgekühlt. Frau Ackerbau heizte mit unserem Herd.

Das Schlimmste schien zumindest überstanden, nun konnte man mit dem Einrichten des neuen Hauses beginnen. 

Dachte ich. 



Montag, 25. November 2013

Wo bleiben die Fahrräder?

Gute Frage. Schon lange nichts mehr über die Fahrradleichen geschrieben. Nicht, weil es keine mehr gäbe, sondern eher, weil mir die Münsteraner Nachrichten ein bisschen den Spaß daran verdorben haben. 

Hier allerdings mal wieder ein schönes Beispiel: Zwar vollkommen funktionstüchtig, irgendetwas sagt mir aber, dass dieses Fahrrad schon länger steht....



Und J.J. hat mir folgendes Bild von seiner Schule geschickt: Auch hier ist das Fahrrad noch komplett, aber etwas im Design modifiziert....

Samstag, 23. November 2013

Dead Pony Club

So heißt das Californian Pale Ale, das ich gerade trinke, während das Brot im Ofen ist. Feine Sache. Nachdem ich entdeckt habe, dass Moabits Herr Vilmoskörte der Kenner solcher Bierspezialitäten ist, sollte ich wirklich mal mit ihm einen Ausflug zum Brewbaker machen....

(Ob die Brauer des Dead Pony Clubs auch dem in den USA auf einzelnen Websites verbreiteten Glauben anhängen, dass Ponys die größte Gefahr für Kinder sind und deswegen vor ihnen gewarnt werden müsse, weiß ich nicht)

J.S. lernt schreiben

Natürlich macht es jeden Vater stolz, wenn der Sohn zu schreiben beginnt und sich nach und nach selber Sätze ausdenkt und nicht nur aus der Fibel abschreibt.

Aber musste es als erste Übung gerade dieser Satz sein?



 (Verworfene Alternativtitel: Die Wahrheit über Herrn Ackerbau/Berliner Kinderschicksal)

Freitag, 22. November 2013

Mini-Jobs

Nicht immer bleiben die Kunstwerke, die man in fremden Städten sieht, rätselhaft. Das hier konnte ich relativ einfach als Heinzelmännchen-Brunnen identifizieren, als ich durch Köln irrte.


Allerdings ist es mir ein komplettes Rätsel, was diese Schlümpfe eigentlich machen. Sieht nicht sonderlich nützlich aus, sondern eher wie ein frühes Konzert der Einstürzenden Neubauten oder wie sonstige Vorbereitung zu nächtlicher Ruhestörung. Also doch rätselhaft. Und was soll denn dieses Ding links im Bild sein? (Irgendwelche Kölner anwesend?)

Wenn ich in Köln bin, schaue ich mir natürlich immer auch den Dom an, obwohl ich den eher enttäuschend finde. Merkt man halt doch, dass er lange nach dem Mittelalter fertig gestellt wurde. Interessant fand ich allerdings zwei Figuren am Hauptportal, wohl die Sonnen (Sternen?)- und Mondfrau (im Bild zur besseren Erkennbarkeit nachkoloriert).


Wahrscheinlich irgendeine apokalyptische Anspielung, aber hier hilft mir auch das ansonsten immer hilfreiche LCI nicht weiter. Frühe Werbung für Astro-TV, vielleicht.




Donnerstag, 21. November 2013

Glück gehabt!

Im Briefkasten lag ein Päckchen mit folgendem Inhalt:



Ich habe tatsächlich beim Preisausschreiben der formidablen Stella von Verliebt in Schweden denjenigen Preis gewonnen, der am besten für mich geeignet ist, nämlich ein Kochbuch mit traditionellen schwedischen Rezepten.* Ich kann mich nur vielmals bedanken und allen Stellas Blog und ihr vergnügliches Schwedenbuch "Verliebt in Schweden", das ich sehr gerne gelesen habe, ans Herz legen. 



*Das einzige traditionelle schwedische Rezept, das ich bis dahin kannte, war eines, das ein früherer Schulkollege K., der mit seiner Mutter nach Stockholm gezogen war, mir Mitte der Achtziger verriet. Weil der Alkohol In Schweden zu teuer war, konnte er stundenlang über Methoden, Spiritus genießbar zu machen, referieren ("....wir nennen das Rotsprit durch den Toast lassen..."). Das hat wohl mein Schwedenbild lange Zeit etwas verzerrt.

Mittwoch, 20. November 2013

Spacelabs fallen auf Inseln, Vergessen macht sich breit

Ich sag's nur ungern, aber die Invalidenstraße macht Fortschritte. Sollte das tatsächlich die modernste Innenstadtstraße Europas werden? Das wird Berlin hoffentlich zu verhindern wissen. Auch jetzt sorgt schon eine geheimnisvolle Macht dafür, dass es genau vor dem Verkehrsministerium zu dem größten Chaos kommt.

Die neuen Straßenbahnschienen werden verlegt, jeweils mit Unterbrechungen von ein paar hundert Metern. Irgendwie sieht es nicht so aus, als würden die Gleisfragmente zusammen passen. Es bleibt spannend.

Dienstag, 19. November 2013

Rotkehlchen-Spezial!

(Achtung: Auch wenn ich mir wirklich große Mühe gebe, so etwas zu vermeiden: dieser Post könnte marginal lehrreich sein.)

Dearest pen-friend A. hat mir noch ein weiteres Foto geschickt: Offensichtlich gibt es nicht nur Wildly tasty mealworms für alle Vögel, sondern auch das Wildly tasty insect medley speziell für Robins.*



*Robin ist das Rotkehlchen, Bobwhite die Baumwachtel und Great Tit, nun ja, die Kohlmeise. Tut mir leid, jetzt habt ihr was gelernt.

Montag, 18. November 2013

Temporäre Zweifel an der Schulwahl

Vor über einem Jahr, als wir das erste Mal mit J.J. mit der S-Bahn zu seiner neuen Schule fuhren, stiegen wir auch das erste Mal an dem S-Bahnhof nahe der Schule aus. Der erste Eindruck war bestimmt von einem jungen Mann mit rasantem Haarschnitt, der wild gestikulierend zwei Kollegen von etwas überzeugen wollte: "Ich schwör, wenn ich dann aus dem Knast entlassen werde, warten meine Kumpels auf mich mit dicken Autos und Nutten, ihr werdet schon sehen..."

Frau Ackerbau und ich waren etwas konsterniert, wir haben den jungen Mann aber nicht mehr gesehen.....

Sonntag, 17. November 2013

Samstag, 16. November 2013

Wildly tasty mealworms

(via my dearest pen-friend A. from Leicester)

Kann mir nicht vorstellen, dass es ähnliches in Deutschland gibt (wer's nicht erkennen kann: der Werbeslogan ist Most garden birds cannot think of anything better than this high-energy delicacy). Aber vielleicht hätte die Spatzengang das Ziergras verschont, wenn wir ein paar wildly tasty Würmchen ausgegeben hätten...



Die interessantere Frage ist eigentlich, warum die Spatzengang nicht die wildly tasty caterpillar vom Rosenkohl frißt. 

Freitag, 15. November 2013

Direktimporte

Wieder einmal hat die bezaubernde Elke aus Zypern Zeit für ein kleines Bloggertreffen in Berlin gefunden. Ich konnte mich auch für zwei Stunden vom Schreibtisch wegschleichen und wir haben uns nett über dies und das unterhalten. Wie es schon Tradition ist, wurde ich mit zypriotischen Lebensmitteln überschüttet, während ich selbst eher mit leeren Händen kam.

Über Früchte, Nüsse und andere Leckereien freut sich jetzt die ganze Familie Ackerbau! Lieben Dank, Elke!


Mittwoch, 13. November 2013

UK, du hast es besser!

Dearest pen-friend A. macht mich darauf aufmerksam, dass in der letzten Guardian-Wochenendausgabe zwei Seiten über verformte Karotten waren.* Im UK hätte man also noch ein ordentliches Publikum für meinen Blog!



Ob ich mich mit ein paar Fotos mal bewerben sollte? (Aber aus Deutschland wären die sicher nur an Bier-,  Bratwurst- oder II. Weltkriegsgemüse interessiert. Diese Beulentomaten kämen eher nicht in die Wertung....)


* Für eine Doppelseite verformte Karotten müsste ich nur unsere Ernte fotografieren. Die gelbe Rübe tendiert hier zu skurril im Aussehen und holzig im Geschmack.


Dienstag, 12. November 2013

Die Nachbarschaft rüstet auf

Hmmm. Dieses Jahr haben wir keine post-modern ironischen Dekorationsinstallationen, weil Frau Ackerbau, zu Tode genervt von meinen Blogposts, umfassend Ordnung geschaffen hat (selbst die mir liebgewordene Tradition, die Halloween-Kürbisse auf Zaunpfosten aufzuspießen und dort langsam verschimmeln zu lassen, kann dieses Jahr nicht weiter geführt werden, da Frau Ackerbau die Kürbisse schon in die Biotonne verfrachtet hat).*

Mal sehen, wie wir uns im nachbarschaftlichen Wettstreit halten werden... Dem Leuchtbusch von gegenüber haben wir erstmal nichts entgegen zu setzen.



* Dabei habe ich's doch immer gern mit dem Wahlspruch gehalten: No mould is too old for my collection of mould!

Montag, 11. November 2013

Sonntag, 10. November 2013

Wie definiert man Heuchelei?

(Den Kindern immer Raupe Nimmersatt vorlesen und dann auf Vernichtungsfeldzug gegen die Kohlweißlingsraupen gehen).



Bei den Recherchen, welche Räupchen das sein könnten, habe ich gelesen, dass die Raupen des Tagpfauenauges sich im Wilden Hopfen einnisten. Diese Tierchen wären natürlich hochwillkommen, kommen aber leider nicht zu uns

Die letzte Recherche dieser Art habe ich durchgeführt, als ich rausfinden wollte, wie die Passagiere heißen, die im Brokkoli-Kochwasser kieloben schwimmen (die Mimikry ist so gut, dass man auch bei genauem Putzen noch welche übersieht...)*

*Gartenbrokkoli ist ohnehin ein Biotop für alle möglichen merkwürdigen Viecher....

Samstag, 9. November 2013

Lecker Rosenkohl!

Das habe ich mir dieses Jahr schon immer gedacht, wenn ich mir unsere Rosenkohlpflanzen angesehen habe, die prächtig gediehen sind (das liegt im Wesentlichen daran, dass Rosenkohl in Frau Ackerbaus Zuständigkeitsbereich fällt).

Lecker Rosenkohl war aber auch der Gedanke dieser Kollegen hier:



(Frau Ackerbau hat kurzen Prozess gemacht, das sind die Raupen des großen Kohlweißlings. Sie war freundlich genug, vorher noch das Foto zu machen.)

Freitag, 8. November 2013

Mein Sohn und die Genderdebatte

(Das wird jetzt kompliziert, deswegen liegt dieser Post auch schon einige Zeit rum, aber wie ich lese, gibt es ähnliche Erwägungen auch anderswo.)

In unserer Straße gibt es zwei Frauen, die miteinander ein Kind haben, und zwei Männer, die zusammen leben. J.S. ist also schon völlig klar, dass nicht nur Männer und Frauen, sondern auch Frauen und Frauen sowie Männer und Männer zusammen leben und sogar heiraten können. Der liebe Gott hat die Welt eben bunt geschaffen.


Im Kindergarten hatte J.S. damit einen gewissen Wissensvorsprung. Seine Erkenntnis wurde von den Kollegen aber gerne aufgenommen. So gibt es S. und T., zwei Jungen, die auch später heiraten wollen. Frauen sind nicht vonnöten, man will nämlich keine Kinder (ob es damit zu tun hat, dass beide kleine Brüder haben?). J.S. kommentiert das gerne damit, dass S. und T. später einmal viel Geld hätten, weil schließlich hätten sie ja dann auch keine Kinder.

Wesentlicher Gesichtspunkt für die Jungs scheint zu sein, dass man gerne jemand hat, der die gleichen Interessen verfolgt, und mit Star Wars und Minecraft ist's bei den Mädchen noch nicht so weit...

Zauber des Nordbahnhofs


(Ich nehme an, dass in zukünftigen Szene-Reiseführern dieses städtebauliche Kleinod - ich sage nur Planschbecken! - besser gewürdigt wird)

Donnerstag, 7. November 2013

Bedeutende Dienstreisen: Frankfurt

Das habe ich auch noch nicht gesehen, dass ein Hotel Balkone im 9. Stock hat. Die haben aber offensichtlich Vertrauen in ihre Gäste (wer ohne Gepäck anreist, kriegt vielleicht nur Erdgeschoss).

Mir ist schon klar, dass ich eigentlich Frankfurter Straßendreck fotografieren hätte müssen und nicht die Skyline. War aber schon zu dunkel (das Winterhalbjahr wird hart auf diesen Seiten...)

Mittwoch, 6. November 2013

Durchschaut!

Gerade das erste Kapitel von "Der kleine Drache Kokosnuss und die starken Wikinger"* vorgelesen, als J.S. mir eine Frage stellt:

- Papa, bist du ein Verbrecher?
- Warum?
- Du hast gerade gelacht und hast einen Bart.

(Hoffentlich wird J.S. nicht Polizist oder Strafrichter.)

*Wenn man's vermeiden kann, sollte man das nicht lesen. Und auf keinen, keinen Fall Drache Kokosnuss Hörspiel-CDs kaufen!

Dienstag, 5. November 2013

Devil in the woods

(Oder: Was man halt so sieht auf dem Weg zur Krankengymnastik.)





(Das zweite Bild farblich etwas nachbearbeitet, damit man den Teufelslurch, der den Baum hinabklettert, besser erkennt)

Montag, 4. November 2013

Schöner Leben mit Black Flag!

So, heute humple ich mal wieder zur Arbeit. Wenn man zu lange weg ist, fällt vielleicht den Mitarbeitern auf, dass es auch ganz gut ohne einen geht. Nach über zweiwöchiger Abstinenz endlich mal wieder die Invalidenstraße entlang. Da das noch nicht so einfach geht, ist die Auswahl der richtigen Walkman-Musik essentiell (man glaubt gar nicht, wie unterschiedlich die Invalidenstraße ist, wenn man sie mit Bob Dylan oder John Coltrane oder Frank Turner oder John Zorn oder Mike Watt entlang geht).

Für den heutigen Gang scheint mir Black Flag, mit Hank Rollins, dem alten Masochisten, am Mikro richtig: I smash my fist into the wall, I can feel it, when I close my eyes, and this is good, and this is good. Positiv denken! Und ich muss nicht mal gegen Wände hauen, das richtige feeling besorgt mein Bein  für mich. And this is good!


(Warnung: Ich habe zwar im Folgenden umfassend Lieder verlinkt, wer's aber nicht ohnehin kennt oder als Kind in einen Topf Gitarrenlärm gefallen ist, sollte sich besser fernhalten)

Was mich ja immer noch verwundert, ist, dass diese nunmehr drei Jahrzehnte alte Musik, die ja eine verwirrte Mischung aus klug konzipiertem Krach, Aggression und Teenage Paranoia ist, hervorragend geeignet wäre, meinen Arbeitsalltag zu illustrieren. Als ich im Urlaub eine Aufführung von Mamma Mia, dem Musical, ansehen durfte, kam mir die Überlegung, dass man ein schönes Büro-Musical mit Flag-Liedern machen könnte, Titel natürlich Black Coffee. Das mittlere Management singt Can't decide, das obere Nervous breakdown, der Rest  I've heard it before und Retired at 21. Vor dem Business Meeting singen dann alle zusammen Police Story ("understand, we're fighting a war we can't win, they hate us, we hate them, we can't win, no way").

Allerdings habe ich ohnehin schon lange, wenn ich über berufliche Dinge nachdenke, folgendes Bild, das von dem fantastischen Raymond Pettibon, gezeichnet wurde, vor Augen:

Anmerkung: Meine Arbeit? Macht mir immer noch großen Spaß, danke der Nachfrage.

Sonntag, 3. November 2013

November-Ernte

Überschaubar, aber sehr schmackhaft. Erstaunlich, dass man um diese Zeit überhaupt noch etwas findet. Und auch, wenn's nicht mehr viele Weintrauben sind: Die letzten schmecken langsam so, wie man sich Trauben wünscht. Und bei den Feigen geht noch einiges...

Samstag, 2. November 2013

Anspruch und Wirklichkeit

(Halloween-Nachlese)

Eigentlich würde ich ja die Erziehung meiner Kinder gerne an Entenhauser Grundsätzen ausrichten: Im Entsagen reich, im Ertragen stark, in der Arbeit unermüdlich (und sittenloses Treiben lehne ich natürlich ab).

Frau Ackerbau hat mir dazu auch ein T-Shirt gebastelt:


*

Aber wie sieht die Realität aus:


 Hat wohl nicht ganz geklappt.
(ein paar der Teufel sind ausgeliehen).

*(in der Geschichte, aus der dieses Bild entnommen ist, geht's auch um Halloween-Bräuche, Mitte der Siebziger Jahre hatte man das aber noch mit "Rosenmontags-Rummel" übersetzt, da man wohl nicht davon ausging, dass Halloween ein Begriff sei. Die Zeichnung ist von Carl Barks, der Text von Erika Fuchs)

Freitag, 1. November 2013

Was macht eigentlich... R2D2?

Der ehemalige Filmstar der Siebziger ist inzwischen im Stadtreinigungsbusiness auf den Balearen tätig:



(Dieser Beitrag hätte eigentlich der 500. Beitrag sein sollen, da er gerade die richtige Dämlichkeit Subtilität dafür hat. Aus technischen Gründen jetzt nur Nr. 504.)