Am isländischen Stand ließ ich mir von einem Isländer das dort angebotene Meersalz erklären. In irgendwelchen Geysiren auskristallisiert, CO2-frei verpackt und mit besonders wertvollen isländischen Spurenelementen (ich nehme an, Vulkanasche). Begeistert nahm ich mir drei Pfundpackungen mit, zu einem Preis, zu dem man wohl einen Einkaufswagen voll Jodsalz kaufen könnte. Erst zu spät fiel mir ein, dass ich ja gar nicht in Mitte wohne. Werd trotzdem mal sehen, ob ich mit dem isländischen Geysirsalz Essensgäste beeindrucken kann (Wenig später hätte es Kalahari-Salz gegeben. Weiß aber nicht, ob das auch aus dem Geysir gekommen wäre bzw. was in Mitte-Küchen höher im Kurs steht).
F. wurde etwas unruhig, weil die Salzeinkäufe von den eigentlichen Aufgaben ablenkte. Also setzten wir uns an eine Bar, an der ghanaisches Fruchtbier ausgeschenkt wurde. Es schmeckte überraschend gut, nicht zu süß und sehr erfrischend. Falls es mal wieder Sommer werden sollte, sicher ein guter Tipp für die Grillparty. Auf der Flasche stand, dass es eigentlich von Voodoo-Jungfrauen in Kallebasch-Schalen* serviert werden sollte, wir bekamen allerdings nur die Flaschen auf einer Blechtonne.
Wie eigentlich jedes Jahr hatte der deutsche Brauerbund einen Stand, an dem man einen Test, ob man Bierkenner sei, machen konnte. Wer in der Lage war, zu erkennen, dass das Lösungswort, das aus sechs Buchstaben bestand, die den richtigen Antworten auf die Fragen zugeordnet waren, höchstwahrscheinlich nicht "Gopfen", nicht "Hoggen" und nicht "Hopfel" heißen würde, war bei der Beantwortung des Tests klar im Vorteil. Damit habe ich beruhigenderweise auch dieses Jahr den Status eines Bierkenners erreicht. Die Urkunde werde ich zu den anderen legen.
In vielen Hallen wurden Kaviarhäppchen mit Wodka für einen Euro angeboten, ab und zu konnte man auch Störe sehen, so z.B. auch in diesem Aquarium. Der kleine Stör ist nicht nur niedlich, faszinierend fand ich auch den erläuternden Zettel am Aquarium, das drei Störe beherbergte: "Hier wohnen Hans, Marusja und Nr. 3". (Genauso hätten wir wohl auch unsere Kinder genannt, wenn J.S. ein Mädchen geworden wäre und wir noch ein drittes bekommen hätten. )
F. und ich machten einen Abstecher zu den Hallen zur Gartengestaltung, die allerdings mein Gärtnerherz nicht sonderlich ansprechen konnten. In einer Halle gab es eigentlich nur Stände, an denen Baumscheren angeboten wurden. Vor jedem Stand saß ein schlecht gelaunter Verkäufer, der demonstrierte, wie einfach man mit der Baumschere daumendicke Äste abschneiden konnte. Einer davon rief uns zu, dass seine Scheren das Original seien. Trotzdem kein Bedarf. Eine Halle weiter gab es interessante Lösungen zur Hühnerhaltung, schicke Ställe. Ich halte das ja für durchaus erwägenswert, es gilt leider aber noch das Wort von Frau Ackerbau, dass ich gerne Hühner haben könne, dann aber auch konsequenterweise bei diesen im Stall schlafen könne. Bin mir nicht sicher, wie ernst sie das meint, aber ich will's gar nicht rausfinden.
Bei den Tierzüchtern gab es auch Werbung für einen Schweineblog, leider konnte ich das nicht richtig fotographieren, weil es zu stark ausgeleuchtet war. Für jeden, der gerne Schweineblog gelesen hätte, tut es mir leid, ich entschuldige mich in aller Form.
Es wurde Zeit, wieder zu den Essenshallen zurück zu kehren. Ich fand einen Allgäuer Käsestand, an dem es neben dem üblichen Bergkäsekram auch Weißlacker gab. Das ist ein Allgäuer Käse, der wirklich übel riecht und pur sehr streng schmeckt, der aber zum Überbacken und vor allem zu Kässpatzen wunderbar schmeckt. Normalerweise bekommt man den selbst im Allgäu nur schwer. Natürlich habe ich mir gleich ein Stück gekauft, auch wenn es wirklich roch, als trüge ich lauter alte schlecht ausgespülte Gurkengläser mit mir.
*Da der Kallebasch ein Flaschenkürbis ist, passt das ja irgendwie zum Blog. Aus mir nicht so recht erklärlichen Gründen finden sich Ackerbau in Pankow-Seiten an prominenter Stelle bei der Google-Bildersuche "Kürbis Fetisch".
(Ich fürchte, ich werde heute auch noch nicht fertig. Fortsetzung folgt)
Der bis in die Haarspitzen motivierte investigative Journalist in mir hat im Schweiße seines Angesichtes ermittelt: Schweineblog.
AntwortenLöschenMich hält's vor Spannung beim Warten auf den nächsten Teil kaum auf dem Stuhl.
Ich bin begeistert! Auch wenn ich mich bei den Beiträgen zur Grünen Woche ausnahmsweise um höchste journalistische Standards bemüht habe, bin ich halt nur Nachwuchs. Willst du nicht nächstes Jahr zur Grünen Woche nach Berlin kommen, dann können wir gemeinsam investigativ recherchieren?
Löschen(und deine Spannung kann ich nachvollziehen. Möglicherweise wird auch im nächsten Teil wieder Bier getrunken... nein, ich will nicht zu viel verraten...)
Ich grübel noch, was ein Kürbis-Fetisch könnte. Und ob das wohl mehr erotischer oder spiritueller Natur gemeint war.. aber vielleicht will ich auch gar nicht sooo genau wissen ^_^..
AntwortenLöschenLG Anne
Mir macht das auch Gedanken... Vor allem wüßte ich zu gern, ob diese Leute dann auch finden, was sie suchen. Ich fürchte, dieser Blog wird weder in erotischer noch in spiritueller Hinsicht weiterhelfen...
LöschenGrüne Woche? Bitte nur aus der Ferne. Das ist mir einfach ein zu großes Gewusel. Danke für deine Berichte, so lass ich mir das gefallen....:-)
AntwortenLöschenLG
Elke
Berlin ist doch insgesamt ein zu großes Gewusel, da passt die Grüne Woche doch....
LöschenDa bin ich mal gespannt auf die Fortsetzung dieses pfiffigen Berichts über die Grüne Woche! :-)
AntwortenLöschenLG Calendula