Everybody's fucked in their own special way

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Der Empfindsame

Eigentlich habe ich die besten Voraussetzungen für Quarantäne- oder Lockdown-Situationen. Anregungen finde ich im engsten Umkreis, viel muss nicht passieren. Man kann wochenlang beobachten, wie sich Pflastersteine lockern. Wenn ich im Büro in Gedanken versunken am Schreibtisch sitze, löse ich wahrscheinlihc keine Probleme, sondern denke darüber nach, an was mich die Form des Ölflecks vor der Tiefgarage erinnert. So eine Mentalität hat Vor- und Nachteile: während mir nicht so schnell langweilig wird, kann es bei den Leuten, die mir bei meinen Interessen folgen wollen oder müssen, schnell ganz anders aussehen. 

Auf einen Nebeneffekt dieser Hingabe an Nebensächlichkeiten könnte ich aber gut verzichten: So kann es zum Beispiel vorkommen, dass ich wegen eines Satzes, den ein Kommentator hier hinterlassen hat, über Tage hinweg einen imaginären Volksmusik-Schlager mit dem Titel "I hob mei Schatzerl in der Heckn verlorn" im Ohr habe, in einer Endlosschleife, die sich leider nicht ausstellen lässt. Aus früheren Erfahrungen weiß ich, dass sich diese Qual am einfachsten dadurch beenden lässt, dass ich das Lied tatsächlich höre. Wahrscheinlich muss ich es deswegen am Wochenende erst einmal schreiben, schade, dass ich nicht Ziehharmonika spielen kann. Eine andere Option wäre, dass mir irgendetwas anderes ins Auge fällt, was den Schatz in der Hecke vertreibt. Die Kommentare sind offen. 

12 Kommentare:

  1. 21.10.2020 Namenstag: Clementine, Klara, Ursula

    https://www.youtube.com/watch?v=bz8IvkjUVok *♫ ... GERNE... (ړײ)*

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    1. Sehr schön. Ein paar kleine textlichen Änderungen und es passt.

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  2. Ohje, das ist hart - ich könnte als Ersatz "schwarzbraun ist die Haselnuß" anbieten, das hab ich des öfteren (und wahrscheinlich auch jetzt wieder) als Wurm im Ohr *g* Oder ein Gedicht, selbstgedichtet (was es nicht besser macht): https://fjonka.wordpress.com/2013/11/24/winter/

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    1. Mit Kuh! Hervorragend! Aber ich fürchte, ich muss jetzt die nächsten Tage mit Heino im Kopf verbringen....

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    2. Sie hat Orangen im Haar und an den Hüften Banaaaanen....
      besser? Leider wollte mir kein Lied mit Tomaten einfallen *gg*

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    3. France Gall! Viel besser als Heino! Das ist der viel erfreulichere Soundtrack.
      Ich hab schon mal nach Tomatenliedern geforscht, da gibt es nicht viel.

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    4. OOOOOOOOOOOOHHHHHHHHHH... Das ist das Stichwort zu einem hervorragenden Ohrwurm UND "Tomatenlied": https://www.youtube.com/watch?v=rblgJ10C-5Q&ab_channel=glandestino420

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  3. Du meine Güte, wenn ich das geahnt hätte …

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  4. Das Schlimme ist ja, dass „Iech hobb mei Schätzla in der Heggn verlorn (und in der Boudwanna widdägfundn)“ problemlos als langjähriger Kulmbacher-Bierwochenhit durchgehen könnte, so ähnlich, wie der regelmäßig eingeschobene Trink-Jingle, den die diversen Blas- und sonstigen Zeltkapellen vermutlich aus vertraglichen Gründen mindestens alle zwei Lieder einschoben: „Aana gidd nuch, aana gidd nuch nei!“

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    1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    2. Genau. Das hat gerade das richtige Potenzial an augenzwinkernder Suchtmittelverharmlosung und Frauenfeindlichkeit, um ein Bierzeltschlager zu werden. (Mein Gott, ich hab das Video vor Augen.... schnell wieder France Gall hören.)

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